EU-Schluss: Gewinne – Autobranche gefragt

EU-Schluss: Gewinne – Autobranche gefragt

London – Die wichtigsten europäischen Börsen haben am Mittwoch allesamt zugelegt. Ein wenn auch verhaltener Optimismus habe den Kursen Auftrieb gegeben, sagten Börsianer. Die Anleger hofften auf bessere Kursentwicklung im bevorstehenden zweiten Quartal und hätten erst einmal die Atomkatastrophe in Japan und die Unruhen im Nahen Osten und Nordafrika verdrängt, da es bislang keine weiteren Eskalationen gegeben habe. «Diese beiden Unsicherheitsfaktoren bleiben allerdings im Spiel», ergänzte einer der Börsianer.

Der EuroStoxx 50 schloss mit plus 0,88 Prozent auf 2.936,44 Punkte und damit wieder so hoch wie zuletzt vor der Katastrophe in Japan. In Paris stieg der Cac 40 um 0,92 Prozent auf 4.024,44 Punkte. Der britische FTSE-100-Index gewann dagegen nur moderate 0,27 Prozent auf 5.948,30 Punkte.

Der britische Leitinex litt vor allem unter schwachen Einzelhandelswerten. Dieser Sektor war an diesem Tag der schwächste in Europa, gefolgt von den Banken. Stärkster Sektor in Europa war dagegen die Auto- und Zuliefererbranche.

Unter den Autowerten nahmen die Titel von Daimler mit etwas mehr als drei Prozent Kurszuwachs den Spitzenplatz im Auswahlindex der Eurozone ein. Im Cac 40 zählten Peugeot mit 2,07 Prozent und Renault mit 0,87 Prozent zu den gefragten Aktien. In Schweden nahmen Scania mit plus 3,19 Prozent und Volvo mit 2,00 Prozent die Spitzenpositionen im OMX-Index ein. Volvo, weltweit der zweitgrösste Lastwagenhersteller und Konkurrent von Daimler und Scania, will wegen der sehr hohen Nachfrage seine Produktion in den USA wieder erhöhen.

Schwach zeigten sich an diesem Mittwoch dagegen vor allem Werte aus dem Finanzsektor, die wegen der am Donnerstag erwarteten Ergebnisse eines erneuten Stresstests bei irischen Banken im Blickfeld standen. «Es gibt die Sorge, dass sich damit weitere Löcher offenbaren könnten», sagte ein Börsianer. Die Aktie eines der grössten Institute Irlands für Renten und Kreditvergabe, Irish Life and Permanent (IL&P), wurde vom Handel an der Londoner und irischen Börse ausgesetzt. Der Handelsstopp soll bis diesen Freitag dauern. Am Dienstag war der Kurs der Bank massiv gefallen, nachdem Gerüchte aufgekommen waren, der irische Staat müsse das Haus zum Teil übernehmen und damit vor dem Absturz retten.

Die Papiere der niederländischen Bank ING rutschten als schwächster Wert im EuroStoxx um 2,52 Prozent auf 9,144 Euro ab. Societe Generale folgte mit minus 1,75 Prozent auf 47,48 Euro, die Aktien der Credit Agricole büssten 0,58 Prozent ein. In London verloren Lloyds Banking Group 2,76 Prozent auf 59,507 Pence und Royal Bank of Scotland (RBS) 1,86 Prozent auf 41,268 Pence.

Noch schwächer als der Bankensektor zeigte sich der Einzelhandelssektor. Die Papiere von Marks & Spencer büssten als Schlusslicht im «Footsie» 3,02 Prozent auf 344,72 Pence ein. Next verloren 2,62 Prozent auf 2.038,20 Pence. Auslöser für die Kursverluste war der britische Branchenkollege Dixons. Der Elektro-Einzelhändler hatte vor sinkenden Gewinnen gewarnt und auch einen düsteren Ausblick für das kommende Jahr für den Heimatmarkt gegeben. Dixons brachen daraufhin um 18,27 Prozent ein. (awp/mc/ps)

Euronext

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