EU-Schluss: Kaum verändert nach ruhigem Handel

EU-Schluss: Kaum verändert nach ruhigem Handel

Paris – Die wichtigsten europäischen Aktienmärkte haben am Freitag nach sehr ruhigem Handel kaum verändert geschlossen. Der EuroStoxx 50 verlor 0,10 Prozent auf 2.546,16 Punkte. Der Cac 40 in Paris gewann 0,04 Prozent auf 3.501,17 Punkte. Für den Londoner FTSE 100 ging es mit einem Minus von 0,34 Prozent bei 5.911,13 Punkten ins Wochenende.

Bei schwacher Nachrichtenlage hätten im Tagesverlauf marktbeeinflussende Impulse gefehlt, hiess es. Positiven Vorgaben der Börsen aus Übersee stand die Nachricht entgegen, wonach Spanien im laufenden Jahr das mit der EU vereinbarte Defizit-Ziel deutlich verfehlen wird. «Im Angesicht technisch wie psychologisch signifikanter Widerstände nutzen die weltweit massgebenden Aktienindizes den letzten Handelstag der Kalenderwoche für eine weitere Atempause», kommentierte Marktanalyst Gregor Kuhn von IG Markets. Dass der Fiskalpakt am Freitag von 25 der 27 EU-Staaten unterzeichnet wurde, wertete Fondsmanager Bruno Ducros von CamGestion in Paris positiv. Die Probleme seien damit zwar nicht gelöst, aber es gebe nun mehr Zeit, sie zu lösen. «Wir sind auf dem richtigen Weg», sagte er.

Die Spitzenpositionen in der Sektortabelle gehörten Versorgern sowie den Banken, nachdem Goldman Sachs beide Sektoren von «Neutral» auf «Overweight» hochgestuft hat. Bei den Banken verwiesen die Analysten auf die verbesserte Liquidität und Kapitalisierung sowie die immer noch vernünftige Bewertung der Branchentitel, die trotz der zuletzt guten Entwicklung weiteres Aufwärtspotenzial hätten. Der Teilindex Stoxx 600 Banks stieg als zweitbester europäischer Branchenindex um 0,59 Prozent. BNP Paribas sowie Societe Generale verteuerten sich im Eurostoxx 50 um 1,50 und 1,34 Prozent. Aber auch Versicherungswerte zeigten sich sehr fest: Generali und ING Groep führten mit einem Plus von jeweils etwas mehr als drei Prozent den europäischen Leitindex an.

Zu den Versorgern schrieben die Goldman-Experten, die Unternehmen dieser Branche böten neben den Telekommunikationskonzernen die höchsten Dividendenrenditen. Bei Versorgern sollten sie Dividenden aber nachhaltiger sein. Zudem helle sich das Bild für die Branche nach einem Jahr der unterdurchschnittlichen Kursentwicklung auf, da steigende Gaspreise und geringere Produktionskapazitäten die Energiepreise antreiben sollten. Der Stoxx Europe 600 Utilities legte als bester europäischer Branchenindex um 0,76 Prozent zu. Electricite de France (EdF) und Veolia Environnement legten in Paris 3,27 und 4,74 Prozent zu. Aktionäre von International Power durften sich in London über ein Plus von 4,40 Prozent freuen.

Ferner bewegten auch einige Analystenkommentare bei Einzelwerten die Kurse: Eine negative Studie der Societe Generale drückte die Aktien des Kupferproduzenten Kazakhmys in London mit minus 5,84 Prozent auf 1.015,82 Pence an das Ende des «Footsie». In Paris büssten Vivendi knapp ein Prozent ein und gehörten somit zu den schwächeren Werten im EuroStoxx 50. Gleich mehrere Banken hatten ihre Kursziele für die Titel des französischen Medien- und Telekomkonzern gesenkt. Von den Analysten von JPMorgan wurden sie zusätzlich von «Overweight» auf «Neutral» abgestuft. Am Vortag waren die Papiere wegen eines enttäuschenden Ausblicks bereits um rund zehn Prozent eingebrochen. (awp/mc/ps)

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