EU-Schluss: Schwächer – Bernanke und Moody’s-Warnung drücken

EU-Schluss: Schwächer – Bernanke und Moody’s-Warnung drücken

London – Die Börsen in Europa haben am Mittwoch ihren Abwärtstrend fortgesetzt. Marktteilnehmer führten dies auf belastende Aussagen des US-Notenbankchefs Ben Bernanke zur US-Konjunktur zurück, ebenso auf den möglichen Verlust des Top-Ratings für Großbritannien. Der EuroStoxx 50 rutschte zur Wochenmitte um 0,83 Prozent auf 2.752,06 Punkte. Am Tagestief lag der Leitindex in etwa auf seinem Niveau nach der Erdbebenkatastrophe in Japan Mitte März. Auch für den CAC 40 ging es in Paris um 0,88 Prozent nach unten auf 3.837,98 Punkte.

Noch deutlicher verlor der Londoner FTSE 100 nach der Drohung der Ratingagentur Moody»s, die Kreditwürdigkeit des Landes herabzustufen. Er sackte um 0,95 Prozent auf 5.808,89 Punkte ab. Sollte das Wirtschaftswachstum schwach bleiben und die Regierung ihre Konsolidierungsziele verfehlen, könnte die Bestnote von «Aaa» gefährdet sein, sagte Sarah Carlson, Analystin bei Moody»s der Nachrichtenagentur «Market News International».

Bereits am Vorabend goss Fed-Chef Bernanke Wasser auf die Mühlen der am Markt herrschenden Wachstumssorgen. Er hält angesichts eines trüben Arbeitsmarkts und blutarmen Aufschwungs eine lockere Geldpolitik nach wie vor für nötig. Börsianer vermissten vor allem neue Impulse angesichts eines noch in diesem Monat auslaufenden Anleihe-Kaufprogramms der Notenbank.

Die Verluste waren marktbreit über alle Branchen verteilt, wobei die Technologietitel besonders deutlich unter Druck gerieten. Relativ stabil hielt sich der Automobilsektor mit geringen Abschlägen. So waren die Aktien von BMW und Daimler neben Eon die einzigen Gewinner im EuroStoxx. Am Indexende lagen erneut Nokia mit einem Abschlag von 4,15 Prozent auf 4,2940 Euro. Dies waren Nachwirkungen der am Vortag von der Ratingagentur Fitch von «BBB+» auf «BBB-» gesenkten Bewertung des weltgrössten Handyherstellers. Logitech, Alcatel-Lucent und LM Ericsson waren die weiteren grossen Verlierer im Tech-Sektor.

In Zürich fielen die Papiere der UBS um 2,11 Prozent auf 15,32 Schweizer Franken. Goldman Sachs hatte das Kursziel nach aktualisierten Prognosen auf 23,30 Franken gesenkt und bleibt «Neutral» gestimmt. (awp/mc/upd/ps)

Euronext

 

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