EU-Schluss: Stolperstart ins neue Jahr

EU-Schluss: Stolperstart ins neue Jahr

London – Die europäischen Aktienmärkte sind am Freitag mit leichten Verlusten ins neue Handelsjahr gestartet. Hoffnungen auf anhaltend billiges Geld der Europäischen Zentralbank (EZB) hatten den Markt zwar zwischenzeitlich gestützt. Nach der Bekanntgabe schwacher Konjunkturdaten jedoch gingen die Anfangsgewinne verloren und die Börsen rutschten ins Minus; die Einkaufsmanagerindizes in der Region waren allesamt schwächer als erwartet ausgefallen. Als Belastung hinzu kamen am Nachmittag enttäuschende Wirtschaftsnachrichten aus den USA.

Der EuroStoxx 50 schloss 0,22 Prozent tiefer bei 3139,44 Punkten. Auf Wochensicht bedeutete dies ein Minus von 1,42 Prozent. 2014 hatte der Eurozonen-Leitindex noch ein mageres Plus von 1,20 Prozent eingefahren. In Paris ging es für den CAC-40-Index am Freitag um 0,48 Prozent auf 4252,29 Punkte runter und der Londoner FTSE-100-Index gab um 0,28 Prozent auf 6547,80 Punkte nach.

Besonders deutliche Verluste gab es europaweit bei den Konsumgüteranbietern. Deren Sektorindex Stoxx 600 Personal & Household Goods stellte mit einem Minus von 1,28 Prozent die schwächste Branche.

Bankentitel hingegen zählten zu den Favoriten. Ihr Sektorindex stieg an der Spitze der Branchenübersicht um 0,48 Prozent. Mario Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank, hatte in einem Interview im «Handelsblatt» angedeutet, dass die Zentralbank schon bald mit dem Kauf von Staatsanleihen zur Stützung der Wirtschaft beginnen könnte.

Der Start einer weiteren quantitativen Lockerung am 22. Januar erscheine damit nahezu sicher, sagte ein Händler. Bester Wert im EuroStoxx waren die Aktien der italienischen Bank Unicredit mit einem Plus von 1,87 Prozent auf 5,4350 Euro. Dahinter stiegen die Titel von Intesa SanPaolo um 1,32 Prozent.

In London verteuerten sich die Anteile an der HSBC Holdings um 0,56 Prozent. Gegen den Trend aber büssten die Papiere der Royal Bank of Scotland (RBS) mehr als 1 Prozent ein. Dem Finanzinstitut drohen einem Pressebericht zufolge empfindlich höhere Strafzahlungen für mutmassliche Vergehen aus der Zeit der Finanzkrise.

Aktien von Glencore gaben um rund ein halbes Prozent nach. Nach den neuen Investitionsplänen der Bergbaugesellschaft und den Produktionsprognosen habe er seine Erwartungen für die kurzfristigen freien Kapitalzuflüsse gesenkt, schrieb Analyst Eugene King von der US-Investmentbank Goldman Sachs. (awp/mc/ps)

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