EU-Verlauf: Erholung von Kurssturz

EU-Verlauf: Erholung von Kurssturz

Paris – Nach dem Kurssturz der vergangenen drei Tage haben die europäischen Börsen am Mittwoch zu einer Erholung angesetzt. Der EuroStoxx 50 schaffte es nach einem verhaltenen Start ins Plus und stand um die Mittagszeit 0,76 Prozent höher bei 2.713,93 Punkten.

Für den Londoner FTSE 100 ging es dank starker Rohstoffwerte um 0,48 Prozent auf 5.897,41 Punkte hoch. Selbst der CAC 40 in Paris stieg ungeachtet schwacher Unternehmenszahlen aus Frankreich um 0,41 Prozent auf 3.789,59 Punkte.

Die am Morgen noch uneinheitlichen Vorgaben aus Übersee stützten die Notierungen: Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial deutet inzwischen auf einen freundlichen Auftakt an der Wall Street hin und die asiatischen Börsen verzeichneten fast durchgängig Gewinne. Ein Börsianer sah das etwas über den Erwartungen liegende Wirtschaftswachstum in China auch für die europäischen Börsen als Stütze. Die Abstufung des Ratings für Irland auf Ramschniveau werde zudem gut weggesteckt, wie der recht stabile Euro zeige.

Die jüngsten Unternehmenszahlen bereiteten den Anlegern indes wenig Freude. Beim Halbjahresbericht von L’Oreal sorgte ein enttäuschendes Wachstum für Kursverluste von 3,37 Prozent auf 84,930 Euro. Dies bedeutete den letzten Platz für die Aktien des französischen Kosmetikkonzerns im EuroStoxx. Der Umsatz für das zweite Quartal blieb hinter den Markterwartungen zurück. Analysten bewerteten die Zahlen überwiegend kritisch.

Die Umsatzzahlen von Carrefour für die erste Jahreshälfte wurden nach anfänglichen Verlusten indes positiver aufgenommen: Die Aktien gewannen zuletzt 1,05 Prozent auf 22,22 Euro. Der Handelskonzern aus Frankreich steigerte dank des ungebrochenen Wachstums in den Schwellenländern im zweiten Quartal seine Erlöse und erreichte knapp die Analystenerwartungen. Allerdings schwächelte das Europa-Geschäft.

Derweil sieht sich ASML trotz eines schwächelnden Auftragseingangs weiter auf Rekordkurs. Mit einem gut 80-prozentigen Gewinnanstieg im zweiten Quartal sorgte der niederländische Chipausrüster für eine positive Überraschung. Allerdings blieben die Bestellungen beim Applied-Materials-Konkurrenten mit einem Wert von 840 Millionen Euro unter den firmeneigenen Erwartungen von bis zu einer Milliarde. Dies schmeckte den Anlegern nicht: Die Papiere rutschten in Amsterdam um 4,40 Prozent auf 24,570 Euro ab.

Für die Anteilsscheine von Marks & Spencer ging es nach der Zahlenvorlage um mehr als zwei Prozent nach unten. Der britische Einzelhändler profitierte zwar im ersten Quartal von der Nachfrage nach Lebensmitteln. Andere Sparten aber stagnierten. Die Situation für den Konzern dürfte angesichts der hohen Rohstoffpreise und der klammen Kassen vieler Verbraucher auch in diesem Jahr schwierig bleiben, teilte die Gesellschaft weiter mit. Dagegen verteuerten sich Burberry um 3,62 Prozent auf 1.489,00 Pence, nachdem der Bekleidungshersteller mit seinem Quartalsumsatz positiv überrascht hatte. (awp/mc/ps)

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