EU-Schluss: Verluste – Warten auf Notenbank-Sitzungen

EU-Schluss: Verluste – Warten auf Notenbank-Sitzungen

Paris – Nach einem freundlichen Wochenauftakt haben die europäischen Börsen am Dienstag mit Verlusten geschlossen. Die moderaten Kursgewinne an der Wall Street halfen den Notierungen nicht. Zudem hielten sich die Anleger vor den im weiteren Wochenverlauf anstehenden, wichtigen Ereignissen zurück. Im Fokus stehen laut Marktstratege Ishaq Siddiqi von ETX Capital vor allem die für Donnerstag angekündigten Sitzungen der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie der britischen Notenbank. Beide dürften nach Einschätzung von Experten die Zinsen nicht weiter senken.

Der EuroStoxx 50 ging 0,74 Prozent schwächer bei 2.603,20 Punkten aus dem Handel. Das erste Halbjahr hatte der Leitindex der Eurozone am Freitag per saldo mit einem knappen Minus beendet. In Paris sank der Cac 40 am Dienstag um 0,66 Prozent auf 3.742,57 Punkte. Der Londoner FTSE 100 verlor indes nur 0,06 Prozent auf 6.303,94 Punkte.

In der Branchenübersicht wurden die Immobilientitel von den Anlegern favorisiert: Der Stoxx Europe 600 Real Estate stieg um 1,33 Prozent. Die grössten Verlierer waren hingegen die Rohstofftitel mit minus 0,94 Prozent. Davor gaben die Versicherer und Banken 0,76 beziehungsweise 0,67 Prozent ab.

Im EuroStoxx 50 nahmen die Danone-Aktien mit minus 1,53 Prozent einen der hinteren Plätze ein. Der Konzern gehört zu den ausländischen Herstellern von Babymilchpulver, die in das Blickfeld der Ermittler in China gerückt sind. Es geht um mögliche Preisabsprachen und Verletzungen der Antimonopolgesetze. Auch der schweizerische Konzern Nestle wird überprüft. Dessen Aktien hielten sich indes mit einem Abschlag von 0,08 Prozent deutlich besser.

Die Anteilsscheine von Roche legten derweil um 0,47 Prozent zu. Das schweizerische Pharmaunternehmen will Constitution Medical Investors (CMI), einen US-Spezialisten für Bluttests, übernehmen. Überdies kann Roche in den USA auf eine schnelle Zulassung seines Krebsmittels Perjeta für eine zusätzliche Behandlung bei Brustkrebs hoffen. Die US-Arzneimittelbehörde FDA will dies in einem beschleunigten Zulassungsverfahren prüfen.

In Paris verteuerten sich die Aktien von Reifenhersteller Michelin nach einer positiven Analystenstudie um 2,04 Prozent. Die UBS hatte ihre Einstufung von «Neutral» auf «Buy» angehoben und das Kursziel von 71 auf 80 Euro erhöht. Dagegen büssten die in Mailand gelisteten Papiere von Fiat 2,10 Prozent ein. Hier belasteten laut Börsianern Berichte, wonach der Absatz des Autobauers im Juni auf dem Heimatmarkt kräftig gesunken ist. (awp/mc/pg)

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