EU-Schluss: Moderate Gewinne

EU-Schluss: Moderate Gewinne

Paris – Die wichtigsten europäischen Börsen haben am Freitag mit moderaten Gewinnen an ihren jüngsten Aufwärtstrend angeknüpft. Der Auftrieb sei am Nachmittag vor allem durch die freundliche Entwicklung am US-Aktienmarkt gekommen, sagten Börsianer. Der EuroStoxx 50 ging mit plus 0,26 Prozent auf 3172,63 Punkte aus dem Handel. Auf Wochensicht verbuchte der Leitindex der Eurozone damit ein Plus von 2,4 Prozent. Im Monatsverlauf legte er um 1,8 Prozent zu. Der CAC-40-Index in Paris legte am Freitag um 0,34 Prozent auf 4381,04 Punkte zu. Der Londoner FTSE 100 («Footsie») rückte um 0,20 Prozent auf 6819,75 Punkte vor.

An der Wall Street besässen die Optimisten weiterhin die Oberhand und die Europäische Zentralbank könnte eher früher als später weitere Massnahmen zur Stützung der Konjunktur ergreifen, hiess es. «Die Frage, die sich stellt, ist nun, wie viel Erwartungshaltung an die EZB inzwischen eingepreist ist, bevor Mario Draghi nächste Woche Antworten liefert», sagte Marktanalyst Andreas Paciorek von CMC Markets.

Unter den europäischen Branchen verbuchte die der Rohstoffe mit plus 0,84 Prozent die grössten Gewinne. Der Einzelhandelssektor hingegen war Schlusslicht mit minus 1,05 Prozent. Gesprächsthema Nummer eins war eine weitere Hiobsbotschaft vom britischen Einzelhandelskonzern Tesco: Die Offensive der deutschen Discounter Aldi und Lidl setzt dem Unternehmen immer stärker zu. Tesco kündigte einen deutlichen Gewinnrückgang für das laufende Geschäftsjahr an und kürzte die Zwischendividende um drei Viertel. Die Aktien sackten am Ende des «Footsie» um 6,64 Prozent ab.

Auch die Titel von Tescos Branchenkollegen gerieten stark unter Druck und versammelten sich ebenfalls am «Footsie»-Ende. So büssten Morrison Supermarkets 5,03 Prozent ein, Sainsbury verloren 4,35 Prozent und Marks & Spencer gaben um 1,87 Prozent nach.

Die Papiere des Pharmaunternehmens AstraZeneca gewannen als einer der Favoriten an der «Footsie»-Spitze 1,95 Prozent. UBS-Expertin Alexandra Hauber verwies auf Studienergebnisse zum Antikörper MEDI-4736 zur Behandlung von fortgeschrittenem Darmkrebs. Das Produkt könnte zum Kassenschlager werden, da Darmkrebs in den USA unter allen Krebserkrankungen die dritthäufigste Todesursache sei. Am Markt waren zudem erneut Gerüchte aufgekeimt, dass der US-Konkurrent Pfizer auf der Suche nach Übernahmezielen in Europa sei. Sanofi stiegen daraufhin im EuroStoxx 50 um 1,25 Prozent.

In Helsinki waren die Aktien von Nokia am gefragsten und stiegen um 3,73 Prozent. Am Markt wird erwartet, dass die Papiere des Netzwerkbetreibers im September wieder im EuroStoxx 50 vertreten sein werden. Klarheit darüber wird es bereits an diesem Abend geben. Nach US-Börsenschluss teilt die Index-Tochter Stoxx der Deutschen Börse etwaige Änderungen im EuroStoxx 50 und dem Stoxx Europe 50 mit.

Für die Papiere von Julius Bär ging es in Zürich um 2,30 Prozent nach oben. In der Schweizer Bankenwelt kursierten Gerüchte über eine Grossübernahme: So soll die Credit Suisse ein Auge auf den Konkurrenten geworfen haben. Credit-Suisse-Titel legten um 0,58 Prozent zu. (awp/mc/upd/ps)

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