EU-Verlauf: Indizes wieder im Minus

EU-Verlauf: Indizes wieder im Minus

Paris – Nach einem Handelsstart im Plus ist der EuroStoxx 50 am Montag zuletzt wieder deutlich ins Minus gerutscht. Zuletzt sank der europäische Leitindex um 1,10 Prozent auf 2.349,02 Punkte, es wäre der elfte Handelstag in Folge mit Verlusten. Allein in der vergangenen Woche hatte der EuroStoxx insgesamt mehr als 11 Prozent an Wert verloren. Thema Nummer eins am Markt war die Abstufung der Kreditwürdigkeit der USA durch die Ratingagentur Standard & Poors (S&P).

Auch der Cac 40 in Paris und der FTSE 100 in London hatten sich am Montag zeitweise im Plus gezeigt, rutschten zuletzt aber ebenfalls wieder deutlich in die Verlustzone. Das französische Kursbarometer verlor 1,56 Prozent auf 3.227,54 Punkte, der «Footsie» 1,75 Prozent auf 5.155,05 Punkte. Im Plus hielt sich dagegen angetrieben von starken Bankenwerten der IBEX-35-Index in Madrid mit einem Aufschlag von 0,62 Prozent, sowie der FTSE MIB in Mailand mit einem Aufschlag von rund 0,50 Prozent. Grösstenteils folgten die europäischen Börsen damit den negative Vorgaben aus Übersee. In Asien hatten die wichtigsten Indizes deutliche Verluste erlitten, der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial verlor seit dem europäischen Handelsschluss am Freitag 0,68 Prozent, nachdem er zuvor zwischenzeitlich auf Erholungskurs zu sein schien.

Die Devisenexperten der Commerzbank betonten, dass die Finanzmärkte Neuland beträten. Immerhin hätten die USA bislang stets bei allen relevanten Ratingagenturen ein Top-Rating gehabt. Es sei aber auch zu beachten, dass die Abstufung durch Standard & Poor`s (S&P) nach den jüngsten Verlusten bereits eingepreist sei. Nichtsdestotrotz führten die Geschehnisse zu einer gestiegenen Risikoaversion an den Finanzmärkten. Das zwischenzeitliche Plus hatten Börsianer unter anderem darauf zurückgeführt, dass sich die Finanzminister der G7-Staaten in einer Telefonkonferenz zu ihrer Verantwortung für stabile Aktienmärkte bekannt hatten. Zudem hatte die Europäische Zentralbank (EZB) Käufe von italienischen und spanischen Staatsanleihen signalisiert.

Der Stoxx 600 Banken verbuchte zunächst ein deutliches Plus, gab dann aber deutlich nach. Zuletzt sank er um 0,29 Prozent, zählte damit aber noch zu den stärkeren Branchenindizes. Einzig der Branchenindex der Versorgerwerte konnte zulegen, und zwar um 0,10 Prozent. Unter den Einzelwerten lagen die Papiere spanischer und italienischer Banken klar im Plus. Die Titel der spanischen Branchenvertreter Banco Santander und Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) legten jeweils um knapp drei Prozent zu und zählten damit zu den stärksten EuroStoxx-Werten.

Sehr schwach entwickelten sich Autowerte nach mehreren negativen Analystenkommentaren. In Paris verloren PSA Peugeot Citroen 7,21 Prozent auf 20,800 Euro, Renault rutschten um mehr als sechseinhalb Prozent ab. Für Fiat ging es in Mailand um 5,62 Prozent auf 5,210 Euro nach unten. Klar im Minus lagen auch Rohstofftitel angesichts der Sorgen um die Weltwirtschaft. Der Stoxx 600 Basic Resources büsste 4,75 Prozent ein. Rio Tinto und Antofagasta beispielsweise rutschten in London um rund fünf Prozent ab. (awp/mc/upd/ps)

Euronext

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