EU-Verlauf: EuroStoxx taucht ins Minus ab

EU-Verlauf: EuroStoxx taucht ins Minus ab

Paris – Die wichtigsten europäischen Aktienindizes haben am Freitag ihre zuvor erzielten Gewinne wieder abgegeben. Der EuroStoxx 50 drehte am Mittag moderat ins Minus und verlor zuletzt 0,30 Prozent auf 2.469,49 Punkte. Im frühen Geschäft war er noch bis auf 2.506 Punkte gestiegen, nachdem ihm die Beschlüsse der EU am Vortag den höchsten Tagesgewinn seit knapp anderthalb Jahren beschert hatten.

Damit hatte er erstmals seit Anfang August wieder die Marke von 2.500 Punkten überwunden. Der Cac 40 in Paris verlor am Freitag 0,28 Prozent auf 3.359,07 Punkte. Der Londoner FTSE 100 gab um 0,28 Prozent auf 5.697,62 Punkte nach.

Hans Bernecker sprach in seinem Börsenbrief davon, dass die Märkte den Schuldenschnitt für Griechenland am Vortag schon klar und deutlich eingepreist hätten. Die Kursreaktion vom Donnerstag habe gezeigt, wie wenig Vertrauen den Machthabern in der EU entgegen gebracht worden sei, kommentierten die Experten der Deutschen Bank am Morgen die jüngste Kursreaktion. Nach der Euphorie dürfte aber nun eine etwas kritischere Nachlese der EU-Gipfelergebnisse einsetzen, hiess es seitens der HSH Nordbank.

Keine klare Richtung ergab sich im Bankensektor. Der Teilindex Stoxx 600 Banks startete in der Sektorwertung als grösster Gewinner in den Tag, bevor die Gewinne mit dem Markt dahin bröckelten. Zuletzt gab er sogar knapp um 0,12 Prozent nach. Aktien von BNP Paribas nahmen bis zuletzt mit einem Aufschlag von 1,69 Prozent auf 35,725 Euro die Spitzenposition im EuroStoxx ein.

Aber auch am Ende des Leitindex lag ein Finanzwert: Unicredit fielen als Schlusslicht um rund 4 Prozent auf 0,9025 Euro. Italiens grösste Bank benötigt nach Einschätzung der European Banking Authority (EBA) mehr als 7 Milliarden Euro an frischem Kapital, um die Beschlüsse des EU-Gipfels vom Vortag zu erfüllen. Zudem beeinträchtigte laut Händlern eine enttäuschende Auktion italienischer Staatsanleihen die Titel.

Verluste gab es im EuroStoxx auch bei den Total-Aktien , die um 1,50 Prozent auf 38,535 Euro nachgaben. Der französische Mineralölkonzern hat sein Ergebnis zwar dank des hohen Ölpreises gesteigert. An die deutlichen Gewinnsprünge anderer grosser Konkurrenten kamen die Franzosen im dritten Quartal aber nicht heran. Zudem verwiesen Händler auf den geringfügig nachgebenden Preis für Rohöl. Begründet wurde dies mit einer Gegenbewegung nach den starken Aufschlägen vom Vortag.

In Paris rückten die Titel von Renault nach Zahlen um knapp 3 Prozent auf 31,215 Euro vor. Der Autobauer hatte am Vorabend trotz Problemen auf dem europäischen Heimatmarkt Rekordabsätze und steigende Erlöse für das dritte Jahresviertel vermeldet. Einen Quartalsbericht gab es zudem von Electrolux . Der schwedische Hersteller von Haushaltsgeräten übertraf beim Gewinn und beim Umsatz die Erwartungen. Die Papiere kletterten daraufhin in Stockholm um 3,6 Prozent. (awp/mc/pg)

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