EU-Schluss: Verluste vor US-Arbeitsmarktbericht

EU-Schluss: Verluste vor US-Arbeitsmarktbericht

London – Der EuroStoxx 50 hat am Donnerstag unter der Zurückhaltung der Anleger vor dem wichtigen US-Arbeitsmarktbericht zum Wochenschluss gelitten. Der Leitindex der Eurozone hatte im Sog einer schwächelnden Wall Street ins Minus gedreht und verlor zum Handelsschluss 0,66 Prozent auf 3090,26 Punkte. Für den französischen Cac 40 ging es um 0,84 Prozent auf 4225,14 Punkte nach unten und der Londoner FTSE 100 gab um 0,45 Prozent auf 6691,34 Punkte nach.

Der Arbeitsmarktbericht für Dezember dürfte Hinweise darauf liefern, ob die US-Notenbank beim Schliessen der Geldschleuse das Tempo forciert. Eine freundliche Entwicklung am Arbeitsmarkt könnte die Fed veranlassen, ihre konjunkturstützenden Anleihekäufe schneller als gedacht zurückzufahren. Frische Konjunkturdaten aus den USA deuteten in diese Richtung: In den USA war die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche um 15 000 auf 330 000 gesunken. Bankvolkswirte hatten mit 335 000 Anträgen gerechnet.

Händler Jordan Hiscott vom Broker Gekko Markets indes wollte das Minus an den Aktienmärkten nicht überinterpretieren. Die dünnen Handelsvolumina verstärkten die negative Kursentwicklung, die übertrieben erscheine. Die Entscheidung der Europäischen Zentralbank, den Leitzins auf seinem Rekordtief von 0,25 Prozent zu belassen, war nach übereinstimmender Einschätzung von Experten keine Überraschung.

Aus Branchensicht gerieten Rohstofftitel mit einem Verlust von 1,77 Prozent am deutlichsten unter Druck, gefolgt vom Sektor der Körperpflege- und Haushaltswaren mit einem Minus von 1,33 Prozent. Spitzenreiter im Branchentableau waren Aktien von Finanzdienstleistern , die um 0,46 Prozent stiegen.

Unter den Einzelwerten im EuroStoxx 50 profitierten die Papiere des Halbleiterzulieferers ASML von positiven Analystenkommentaren. Die Papiere stiegen um 1,04 Prozent auf 66,38 Euro.

Die Aktien einiger britischer Einzelhändler reagierten mit deutlichen Verlusten auf die Nachricht schwacher Umsätze im vierten Quartal 2013. Den alteingesessenen Händlern in Grossbritannien hat eine wachsende Konkurrenz durch Discounter und Winterstürme das Weihnachtsgeschäft verdorben. Die Tesco-Aktien verloren 1,20 Prozent, Sainsbury gaben um 2,39 Prozent nach. Die Papiere von Morrison Supermarkets verbilligten sich gar um 7,75 Prozent.

Die Anteilsscheine von Marks & Spencer hingegen drehten trotz enttäuschender Zahlen zuletzt ins Plus und verteuerten sich an der Spitze des britischen Leitindex «Footsie» um 3,60 Prozent. Wie ein Analyst kommentierte, scheine der Einzelhändler die Lage im Gegensatz zu manchem Konkurrenten unter Kontrolle zu haben. (awp/mc/upd/ps)

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