EU-Schluss: ESTX50 gewinnt 0,1% auf 3’274 Punkte

EU-Schluss: ESTX50 gewinnt 0,1% auf 3’274 Punkte

London – Europas wichtigste Aktienmärkte haben am letzten Handelstag vor Weihnachten in ruhigem Umfeld moderate Gewinne verbucht. Der EuroStoxx 50 schloss am Freitag mit einem Aufschlag von 0,14 Prozent auf 3273,97 Punkte. Die Wochenbilanz ist für den Leitindex der Eurozone mit plus 0,5 Prozent positiv. In den europäischen Handelssälen sei es heute noch ruhiger zugegangen als in den vergangenen Tagen, sagten die Marktexperten der Postbank.

Der Pariser CAC 40 ging mit einem Zuwachs von 0,10 Prozent auf 4839,68 Punkte ins Weihnachtswochenende. In Grossbritannien, wo an diesem Freitag nur bis 12 Uhr 30 Ortszeit gehandelt wurde, gewann der Londoner FTSE-100-Index 0,06 Prozent auf 7068,17 Zähler. Die deutlichsten Kursgewinne gab es an der italienischen Börse, die von den staatlichen Hilfsmassnahmen für den problembehafteten heimischen Bankensektor profitierte. Der Mailänder Leitindex FTSE MIB legte um 1,17 Prozent zu.

Italiens Regierung hatte in der Nacht auf Freitag ein Rettungspaket für die Banken des Landes, insbesondere aber für die angeschlagene Banca Monte dei Paschi di Siena (BMPS) beschlossen. Das Kabinett ordnete die Bildung eines 20 Milliarden Euro schweren Fonds an, der die Ersparnisse der Bürger so weit wie möglich schützen und Italiens Bankensektor stärken soll.

Das toskanische Geldhaus bat die Regierung um frisches Geld zur Stärkung der Kapitalbasis. Zuvor war bekannt geworden, dass die geplante Kapitalerhöhung der Traditionsbank gescheitert war. Das Institut benötigt bis Ende des Jahres 5 Milliarden Euro, um Verluste bei der Auslagerung fauler Kredite ausgleichen zu können. Die Aktien der Monte dei Paschi waren am Freitag vom Handel ausgesetzt. Am Vortag waren sie um mehr als 7 Prozent abgesackt, auf Wochensicht beläuft sich der Verlust auf rund 28 Prozent.

Im Fokus stand der europäische Bankensektor aber auch wegen der milliardenschweren Einigungen der Deutschen Bank und der Credit Suisse im Hypothekenstreit mit den US-Behörden. Die schweizerische Grossbank zahlt knapp 2,5 Milliarden Dollar an Zivilbusse. Dazu kommen noch Erleichterungen für US-Kreditnehmer in Höhe von 2,8 Milliarden Dollar. Die Credit-Suisse-Papiere schlossen 0,91 Prozent leichter.

Zuvor hatte auch die Deutsche Bank ihren lange erwarteten Vergleich im Hypothekenstreit bekanntgegeben. Sie zahlt eine Busse von 3,1 Milliarden Dollar und stellt 4,1 Milliarden Dollar für die Verbraucher zur Verfügung. Die Anteile des deutschen Branchenprimus legten um 0,34 Prozent vor.

In London verloren die Barclays-Titel 0,90 Prozent. Das US-Justizministerium hatte das Geldhaus wegen betrügerischer Hypotheken-Deals vor der letzten grossen Finanzkrise verklagt. Barclays wird vorgeworfen, Investoren zwischen 2005 und 2007 über die Risiken von Wertpapieren im Volumen von über 31 Milliarden Dollar (30 Mrd Euro) getäuscht zu haben, die mit faulen Immobilienkrediten hinterlegt waren. (awp/mc/upd/ps)

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