EU-Verlauf: Gewinne nach verhaltenem Start

EU-Verlauf: Gewinne nach verhaltenem Start

Paris – Die europäischen Börsen haben am Freitag nach einem verhaltenen Start ihre am Vortag unterbrochene Rally fortgesetzt. Bis zum Mittag stieg der EuroStoxx 50 um 0,82 Prozent auf 2.351,68 Punkte. In Paris gewann der CAC 40 1,03 Prozent auf 3.219,86 Punkte und der Londoner FTSE 100 rückte um 1,15 Prozent auf 5.465,70 Punkte vor. Börsianern zufolge blicken die Anleger gespannt auf das anstehende Treffen der Finanzminister und Notenbankchefs der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G 20).

Zudem hoffe der Markt auf gute Einzelhandelsumsätze und Daten zum Verbrauchervertrauen in den USA. Dies könnte den Sorgen über die europäische Schuldenkrise nach der Senkung der Kreditwürdigkeit Spaniens durch die Ratingagentur S&P entgegenwirken.

Banken zeigten sich in der Markterholung durchwachsen. Einige gehörten wegen der anhaltenden Diskussion um höhere Verluste aus Engagements in Griechenland, eine Stärkung des Eigenkapitals und negativen Aussagen von Fitch weiter zu den schwächsten Werte in den jeweiligen Indizes. Euro-Gruppen-Chef Jean-Claude Juncker will die Banken an der Griechenland-Rettung stärker beteiligen. Zudem kündigte Frankreichs Wirtschafts- und Finanzminister François Baroin einen deutsch-französischen Vorschlag für eine stärke Beteiligung der Banken an. Zudem drückte eine skeptische Branchenstudie von Goldman Sachs auf die Stimmung. Der Sektorindex blieb entsprechend mit minus 0,33 Prozent als einziger Verlierer am Ende der europäischen Branchenübersicht.

Als Schlusslicht im EuroStoxx 50 büssten BNP Paribas, die zusätzlich von einer Abstufung durch Deutsche Bank belastet wurden, 3,40 Prozent ein. In Zürich behielten UBS mit Verlusten von 0,73 Prozent die rote Laterne. Die Aktien der britischen Bank Barclays drehten hingegen deutlich ins Plus. Auch die italienischen Branchenvertreter Unicredit und Intesa SanPaolo zeigen sich sehr freundlich.

Abseits des Finanzsektors liess ein Umsatzsprung im dritten Quartal die Aktien des Schweizer Agrochemiekonzern Syngenta um kräftige 3,36 Prozent auf 273,60 Franken steigen. Dass der Handy-Hersteller Sony Ericsson nach Verlusten im Gefolge der japanischen Erdbeben-Katastrophe keine roten Zahlen mehr schreibt, half auch Ericsson: Die Titel des Telekomausrüsters stiegen um 3,20 Prozent auf 70,85 schwedische Kronen. Die WestLB beliess die Einstufung auf «Add» mit einem Kursziel von 82,60 Kronen. Die Quartalszahlen von Sony Ericsson hätten die Konsensschätzungen übertroffen, schrieb Analyst Thomas Langer. Die Erholung beim Absatz und den durchschnittlichen Verkaufspreise hätten ihn beeindruckt. (awp/mc/ps)

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