EU-Schluss: Hoffnung auf sinkende US-Zinsen gibt Auftrieb

EU-Schluss: Hoffnung auf sinkende US-Zinsen gibt Auftrieb

London – Die Hoffnung auf sinkende Zinsen hat die europäischen Aktienmärkte am Dienstag befeuert. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 1,01 Prozent auf 3333,49 Punkte. Für den französischen Cac 40 ging es um 0,51 Prozent auf 5268,26 Punkte hoch. Der britische FTSE 100 legte um 0,41 Prozent auf 7214,29 Punkte zu.

Weil konjunkturelle Risiken angesichts der weltweiten Handelsspannungen zunehmen, könnte eine neue Zinssenkungswelle bevorstehen – möglicherweise einmal mehr angeführt von der Notenbank der USA. Deren Chef Jerome Powell hatte nun auf einer Konferenz in Chicago gesagt, man werde den Handelskonflikt zwischen den Vereinigten Staaten und China genau beobachten und «wie immer» entsprechend reagieren, um das Wachstum aufrechtzuerhalten.

«Wo gestern noch Rezessionsangst grassierte, kompensiert heute die Hoffnung auf eine baldige Zinssenkung der US-Notenbank alle Sorgen um eine stärkere wirtschaftliche Abkühlung», kommentierte Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets.

Ohne neue Nachrichten zum Dauerthema Handelsstreit nutzten Anleger die Chance, bei den zuletzt wegen des eskalierenden Zollstreits zwischen den USA und China, aber auch mit Mexiko schwer gebeutelten Autowerten wieder zuzugreifen. Der entsprechende Branchenindex war mit plus 3,09 Prozent der beste der Stoxx-600-Übersicht. Im EuroStoxx 50 gehörten die deutschen Autobauer zu den grössten Gewinnern, Daimler waren mit plus 4,13 Prozent an der Index-Spitze.

Die Branche der Technologiewerte war eine der wenigen mit Verlusten. Schlechte Nachrichten zu Techwerten in den USA hatten am Vortag die Nasdaq-Indizes absacken lassen. Darunter litt am Dienstag auch der europäische Tech-Sektor. Zur mauen Stimmung in der Branche gesellte sich noch eine Gewinnwarnung vom Hersteller von Luxus-Elektronik Bang & Olufsen. Die Aktie der Dänen verlor fast 17 Prozent.

Schlusslicht der Stoxx-Branchenübersicht war der Sektor der Nahrungs- und Getränkehersteller mit einem minus 1,04 Prozent. In marktfreundlichen Phasen werden diese als defensiv geltenden Werte eher gemieden. (awp/mc/ps)

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