EU-Verlauf: Ins Minus abgerutscht

EU-Verlauf: Ins Minus abgerutscht

Paris – Gewinnmitnahmen haben den europäischen Aktienmarkt am Montag nach einem festeren Auftakt ins Minus gedrückt. Zwischen Hoffen und Bangen hätten Anleger nach dem am Freitag gebilligten Reform- und Sparpaket und dem am Wochenende eingeleiteten Regierungswechsel in Italien zunächst die Bremse angezogen, sagten Händler. Der EuroStoxx 50 fiel zur Mittagszeit um 1,05 Prozent auf 2.300,51 Punkte. Im frühen Handel war er noch bis auf 2.344 Punkte geklettert.

Der Cac 40 in Paris verlor 0,98 Prozent auf 3.118,43 Punkte. Der Londoner FTSE 100 gab um 0,41 Prozent auf 5.522,46 Punkte nach.

Nach dem Rücktritt von Silvio Berlusconi vom Wochenende und der Einsetzung einer Übergangsregierung unter Vorsitz von EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti mahnten Börsianer am Montag weiterhin zur Vorsicht: «Alles in allem müssen sich Investoren auf eine weitere Woche mit erheblichen Schwankungen an den Märkten einrichten», sagte Roger Peeters, Vorstand von Close Brothers Seydler Research, am Morgen. Von der nach wie vor angespannten Lage zeugte am Montag eine Auktion italienischer Staatsanleihen: Diese stiess zwar wieder auf mehr Nachfrage, Italien musste aber deutlich höhere Zinsen zahlen.

Bankenwerte zeigten sich mit dem Markt besonders schwankungsanfällig. Der Teilindex Stoxx 600 Banks startete zunächst als Favorit in der Sektorenwertung in den Tag, bevor er mit dem Markt ins Minus abrutschte und zuletzt um 0,90 Prozent nachgab. Einzig die Papiere von Intesa Sanpaolo stemmten sich aus dem Sektor mit knappen Gewinnen gegen den Trend. Die Titel der italienischen Bank legten 0,16 Prozent auf 1,285 Euro zu und gehörten damit auch zu den wenigen Gewinnern im EuroStoxx.

Besonders deutlich ins Minus rutschten die Titel der Unicredit, die zuvor noch die Spitze im EuroStoxx eingenommen hatten. Sie gaben zuletzt um 2,12 Prozent auf 0,808 Euro nach. Die italienische Grossbank erwägt Kreisen zufolge eine Kapitalerhöhung von 7,5 Milliarden Euro, um ihre Kapitalbasis zu stärken. Sie steht aber auch mit der im Tagesverlauf erwarteten Zahlenvorlage im Fokus. (awp/mc/ps)

Euronext

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