EU-Schluss: ESTX50 rückt 0,3% auf 3’077 Punkte vor

EU-Schluss: ESTX50 rückt 0,3% auf 3’077 Punkte vor

London – Europas Aktienmärkte haben am Mittwoch der klaren Ablehnung des Brexit-Abkommens durch das britische Parlament getrotzt und überwiegend zugelegt. Lediglich in London ging es mit den Aktienkursen etwas bergab. Hier drückten einige negative Unternehmensnachrichten auf die Stimmung.

Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone schloss 0,30 Prozent im Plus bei 3077,22 Punkten. Für den französischen Cac 40 ging es um 0,51 Prozent auf 4810,74 Punkte nach oben. Dagegen sank der britische FTSE 100 um 0,47 Prozent auf 6862,68 Zähler.

Ein Scheitern des zwischen Grossbritannien und der Europäischen Union (EU) ausgehandelten Abkommens war bereits erwartet worden – auch wenn die Ablehnung überraschend deutlich ausgefallen war. Marktbeobachter verwiesen zudem auf beruhigende Aussagen von Mario Draghi. Der Präsident der Europäischen Zentralbank hatte am Vortag vor dem EU-Parlament zwar von einer erwarteten Wirtschaftsabschwächung gesprochen, geht aber nicht von einer Rezession aus.

In der europäischen Branchenübersicht glänzten vor allem Bankentitel: Der Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 stieg um 2,51 Prozent, nachdem zur Wochenmitte die US-Finanzhäuser Goldman Sachs und Bank of America erfreuliche Geschäftszahlen präsentiert hatten.

Schlusslicht war hingegen der Index der Lebensmittel- und Getränkehersteller, der um 0,93 Prozent nachgab. Hier belastete eine negative Analystenstimme von Jefferies zu den Aktien von AB Inbev, die als Schlusslicht im EuroStoxx um rund 3 Prozent fielen. Der Experte Edward Mundy sieht bei dem Brauereikonzern angesichts unter Druck stehender Marktanteile Risiken.

Ein Übernahmeangebot des dänischen Transport- und Logistikkonzerns DSV bescherte dem Schweizer Konkurrenten Panalpina einen Kursprung von knapp 28 Prozent auf 175 Franken. Damit notierten die Papiere über der DSV-Offerte, die die Schweizer mit 170 Franken je Aktie beziehungsweise insgesamt rund vier Milliarden Franken bewertet. Dies deute darauf hin, dass der Markt auf ein mögliches Gegengebot eines Kontrahenten setze, sagte ein Börsianer. Dennoch ging es für DSV um rund 5 Prozent nach oben.

Der Börsianer verwies zudem darauf, dass die 24-prozentige Prämie auf den letzten Panalpina-Schlusskurs eine höhere Bewertung der gesamten Branche nach sich ziehe. Dementsprechend stiegen die Anteilsscheine der Deutschen Post um 2,5 Prozent, und in Zürich ging es für Kühne & Nagel um fast 2 Prozent hoch.

Dagegen sackten die Aktien von Reckitt Benckiser um mehr als 4 Prozent ab. Der britische Konsumgüterkonzern muss einen Nachfolger für seinen Chef Rakesh Kapoor finden, der zum Jahresende in den Ruhestand gehen will. Sein Rückzug folgt einer Reihe von Rückschlägen. 2017 hatten ein Cyberangriff und eine missglückte Einführung eines Fusspflegeprodukts die Geschäftsentwicklung von Reckitt Benckiser belastet. Im vergangenen Jahr setzten sich die Probleme mit einer Produktionsstörung in einer europäischen Fabrik zur Herstellung von Babynahrung fort.

Nach einem Zwischenbericht waren die Papiere von Pearson mit einem Abschlag von rund 6 Prozent Schlusslicht im FTSE 100. Der Bildungsverlag leidet Analysten zufolge weiterhin unter anderem unter dem Trend hin zur Miete von Lehrbüchern. (awp/mc/ps)

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