EU-Verlauf: Knappes Minus – Irland-Abstufung

EU-Verlauf: Knappes Minus – Irland-Abstufung

Paris – Eine Abstufung der Kreditwürdigkeit Irlands und durchwachsene Vorgaben haben die europäischen Aktienmärkte am Freitag ein wenig belastet. Der EuroStoxx 50 verlor bis zum Mittag 0,04 Prozent auf 2.916,51 Punkte nach. Der Cac 40 in Paris sank um 0,13 Prozent auf 3.965,10 Punkte. Lediglich für den Londoner FTSE 100 ging es um 0,14 Prozent auf 5.972,37 Punkte hoch. Die Ratingagentur Moody’s hatte die Bonität Irlands um zwei Noten gesenkt. Börsianer verwiesen zudem auf Sorgen um die Inflation in China, die bereits die asiatischen Börsen belastet hatten.

Am Nachmittag könnten neben den Zahlen der Bank of America noch zahlreiche US-Konjunkturdaten den Markt bewegen.

Auch in Europa standen Quartalsbilanzen im Fokus. Die freundlich aufgenommenen Nestlé-Zahlen bescherten dem Stoxx Europe 600 Food & Beverage als einem der besten europäischen Sektorindizes Gewinne von 0,59 Prozent. Bereits am Vortag hatte das Branchenbarometer von guten Geschäftsergebnissen von Danone profitiert.

Dem Gesundheitssektor verhalf eine positive Branchenstudie der Royal Bank of Scotland (RBS) Gewinne. Dagegen lagen die Indizes für Banken und Versicherungen angesichts der Nachrichten aus Irland am Ende des Branchenüberblicks. Der Rohstoffwerte-Index Stoxx Europe 600 Basic Resources musste wegen der Sorgen über eine nachlassende Nachfrage wegen steigender Zinsen ebenfalls etwas Federn lassen.

Überzeugende Umsatzzahlen für das erste Quartal liessen die Aktien von Nestlé um 1,22 Prozent auf 53,90 Franken steigen. Damit knüpften sie an die positive Vortagsentwicklung an, als die Titel des weltgrössten Lebensmittelkonzerns von guten Zahlen des französischen Konkurrenten Danone profitiert hatten. Nestle ist mit einem organischen Umsatzplus von 6,4 Prozent weiter auf Wachstumskurs und übertraf damit die Erwartungen von Analysten. Dabei profitierten die Schweizer auch von Preiserhöhungen, mit denen sie die gestiegenen Rohstoffkosten wettmachen wollen.

Ein guter Start in die Anbausaison bescherte auch dem Saatgut- und Pflanzenschutzmittel-Hersteller Syngenta ein kräftiges Umsatzwachstum und den Aktien ein Plus von 2,28 Prozent auf 309,50 Franken. Dagegen büssten die Aktien von Carrefour 1,92 Prozent auf 30,44 Euro ein, obwohl der französische Einzelhandelskonzern seinen Umsatz ebenfalls gesteigert hatte. Händlern zufolge fiel er aber lediglich wie erwartet aus.

Die Aktionäre von Alcatel-Lucent mussten Kursverluste von 1,35 Prozent auf 4,096 Euro verkraften. Der französisch-amerikanische Telekomausrüster erwägt laut einem Bericht des «Wall Street Journal Europe» (WSJE) den Verkauf seines Geschäfts mit Bürotelefonen. Das Unternehmen habe Berater engagiert, die Optionen für die Sparte mit rund 1,5 Milliarden US-Dollar Umsatz im Jahr eruieren sollen, heisst es unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. (awp/mc/ps)

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