EU-Schluss: Verluste – Problemthemen Schottland und Ukraine

EU-Schluss: Verluste – Problemthemen Schottland und Ukraine

Paris – Die wichtigsten Börsen Europas haben am Dienstag mit Verlusten geschlossen. Händler nannten die weiter schwelende Ukraine-Krise und das anstehende Referendum über Schottlands Unabhängigkeit als Belastungsfaktoren. Zudem sandte die Abwärtsbewegung an der Wall Street negative Impulse. Der EuroStoxx 50 endete mit einem Minus von 0,68 Prozent bei 3245,43 Punkten. Der Cac 40 in Paris fiel um 0,50 Prozent auf 4452,37 Zähler. Der Londoner FTSE 100 sank um 0,08 Prozent auf 6829,00 Punkte.

«Wir sehen derzeit keine guten Chancen für europäische Aktien», sagte ein Londoner Investmentstratege. Ein signifikantes Anziehen der europäischen Konjunktur noch in diesem Jahr sei nicht zu erwarten. Sollten sich die Schotten für eine Loslösung von Grossbritannien entscheiden, würde dies die britische Wirtschaft beeinträchtigen und die Volkswirtschaften auf dem europäischen Kontinent in Mitleidenschaft ziehen, fügte er hinzu.

Zudem erscheint die aktuelle Beruhigung in der Ukraine-Krise trügerisch. «Die neuen Sanktionen der EU-Länder gegen Russland sind nur aufgeschoben und nicht aufgehoben. Es besteht jederzeit die Gefahr eines Wiederaufflammens der Kämpfe und damit der Verhängung der Strafmassnahmen», warnte Analyst Jens Klatt von DailyFX.

Aus Branchensicht waren Versorger mit einem Minus von 0,93 Prozent Schlusslicht im Stoxx 600. Öltitel folgten dem weiter fallenden Ölpreis der Nordsee-Sorte Brent und gaben um 0,75 Prozent nach. Im Eurostoxx verloren die Papiere von L’Oreal 1,34 Prozent. Der weltgrösste Kosmetikhersteller sieht das Wachstum des Marktes in der zweiten Jahreshälfte inzwischen pessimistischer und hat seine Prognosen gesenkt.

Ein geplanter Aktienrückkauf und neue Unternehmensziele verhalfen ABB zu einem Gewinn von 0,47 Prozent. Der Schweizer Elektrotechnik-Konzern will von 2015 bis 2020 den Umsatz jedes Jahr um 4 bis 7 Prozent steigern. Der angekündigte Aktienrückkauf im Volumen von 4 Milliarden US-Dollar soll bereits in dieser Woche beginnen. Telecom Italia verteuerten sich um gut drei Prozent. Hier sorgten Übernahmespekulationen um die brasilianische Mobilfunktochter von Telekom Italia für Unterstützung.  (awp/mc/pg)

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