EU-Verlauf: Sehr schwach

EU-Verlauf: Sehr schwach

Paris – Schwache Vorgaben und die Wahlschlappe der deutschen Regierungsparteien bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern haben die europäischen Börsen am Montag weiter unter Druck gesetzt. Nach dem schwachen Ausklang der Vorwoche sank der EuroStoxx 50 am Mittag um weitere 3,54 Prozent auf 2.142,19 Punkte. In Paris rutschte der CAC 40 um 3,66 Prozent ab auf 3.033,14 Punkte. Der Londoner FTSE 100 fiel um 2,12 Prozent auf 5.179,76 Punkte.

Die Verluste der CDU als Partei der Kanzlerin Angela Merkel sowie das Scheitern der FDP, Koalitionspartner im Bund, an der 5-Prozent-Hürde für den Einzug ins Länderparlament wurden auch als Zeichen sinkenden Rückhalts für das europäische Rettungspaket gewertet, sagten Marktteilnehmer. Dies passte zur ohnehin schon negativen Stimmung nach den enttäuschenden Zahlen vom US-Arbeitsmarkt und der entsprechend negativen Kursreaktion an der Wall Street. Impulse von dort fehlen zum Wochenauftakt, da wegen des «Labor Day» kein Handel stattfindet. Der Goldpreis nähert sich wieder seinem Rekordkurs und zeugt damit von der wieder deutlich gedämpften Risikobereitschaft der Anleger.

Kein Sektor konnte sich dem Abwärtssog entziehen. Vergleichsweise stabil hielt sich noch der als defensiv geltende Gesundheitssektor, der aber ebenfalls 1,37 Prozent einbüsste. Besonders unter Druck gerieten am anderen Ende der Branchenübersicht die Banken, deren Index um 4,62 Prozent einknickte. Er stand unter dem Eindruck der Verluste von 7,53 Prozent bei der Societe Generale und 7,65 Prozent bei Aktien der Deutschen Bank. Neben der Krisenstimmung belastete letztere zusätzlich, dass sie nun auch ins Visier der britischen Behörde zur Untersuchung von Betrug und Korruption geraten ist. Auch in London mit der Royal Bank of Scotland (RBS) und in Zürich mit der Credit Suisse gehörte das Indexende den Banken.

Daneben fielen noch die Aktien von Clariant nach gesenkter Prognose mit einem Kurseinbruch von 13,49 Prozent auf. Der Spezialchemiekonzern machte hierfür neben der weltweiten Konjunkturabschwächung auch die Franken-Stärke verantwortlich. (awp/mc/ps)

Euronext

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