EU-Verlauf: Verluste – Nervosität vor EU-Gipfel steigt

EU-Verlauf: Verluste – Nervosität vor EU-Gipfel steigt

Paris – Die steigende Nervosität vor dem Gipfeltreffen der EU am Wochenende hat am Donnerstag am europäischen Aktienmarkt für Verluste gesorgt. Am Mittag verlor der EuroStoxx 50 0,83 Prozent auf 2.310,67 Punkte. In Paris büsste der CAC 40 0,96 Prozent auf 3.126,89 Punkte ein, und der Londoner FTSE 100 sank um 0,62 Prozent auf 5.416,90 Punkte.

Die Börsen seien nicht in der Lage dazu, sich von der Schuldenkrise zu lösen, sagte ein Marktbeobachter. Voneinander abweichende Auffassungen Frankreichs und Deutschlands lasteten auf dem Aktienmarkt: Kurz vor dem EU-Gipfel zur Lösung der Schuldenkrise streiten die Euro-Länder weiter über Wege, um die Schlagkraft des Rettungsschirms EFSF zu erhöhen. Zudem habe das weiterhin schleppende Wirtschaftswachstum in den USA den Markt belastet, betonten Händler. Dies war den Äusserungen der US-Notenbank Fed vom Vorabend zu entnehmen. Auch deshalb dürften am Nachmittag einige US-Konjunkturdaten wie etwa der viel beachtete Philly-Fed-Index kritisch beäugt werden.

Nach den USA nimmt die Berichtssaison auch in Europa allmählich Fahrt auf. Eine Gewinnwarnung des französischen Elektronikkonzerns Schneider Electric liess dessen Papiere als Schlusslicht im EuroStoxx um rund 7,5 Prozent auf 41,25 Euro abrutschen. Schneider hat seine Prognose für die operative Marge leicht reduziert und begründete dies mit dem steigenden Inflationsdruck in den Schwellenländern. Analyst Alfred Glaser von Cheuvreux zeigte sich überrascht davon, gleichwohl das abgelaufene Jahresviertel die Erwartungen erfüllt habe.

Die Nokia-Aktien schnellten in einer ersten Reaktion nach den am Mittag vorgelegten Zahlen hoch und bauten ihre zuvor nur moderaten Gewinne auf etwas mehr als sechs Prozent und 4,752 Euro aus. Der angeschlagene Handy-Hersteller übertraf mit seinen Umsätzen im dritten Quartal die Markterwartungen und sieht in vielen Bereichen erste Anzeichen für eine Verbesserung.

Beim schwedischen Telekomausrüster Ericsson hat die Nachfrage nach mobilem Internet für Wachstum gesorgt. Der Anstieg des Umsatzes und des operativen Gewinns übertraf die Schätzungen der Analysten. Thomas Langer von der WestLB sah in den Zahlen einmal mehr die relative Position von Ericsson innerhalb der Branche gestärkt. Die Aktien kletterten in Stockholm um 6,18 Prozent auf 69,55 schwedische Kronen.

Nestlé-Aktien bewegten sich nach der Zahlenvorlage im Mittelfeld des Schweizer Leitindex SMI . Sie gaben um 0,39 Prozent auf 51,35 Franken nach. Die starke Schweizer Währung hat im bisherigen Jahresverlauf die Geschäfte des weltgrössten Lebensmittelkonzerns belastet. Die rote Laterne hatten in Zürich indes nach Zahlen die Actelion-Titel inne. Sie sackten wegen eines enttäuschenden Ausblicks um fast zwölf Prozent ab. (awp/mc/ps)

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