Eurokurs wenig berührt durch Griechenland-Turbulenzen

Eurokurs wenig berührt durch Griechenland-Turbulenzen
(Bild: © Niffylux - www.niffylux.com)

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Frankfurt – Der Euro hat am Donnerstag vor wegweisenden Entscheidungen für Griechenland keine klare Richtung gefunden. Gegenüber dem Franken kostet die Gemeinschaftswährung am späten Nachmittag 1,0474 CHF nach 1,0496 am Mittag und 1,0474 am Morgen. Zum Dollar steht der Euro am späten Nachmittag bei 0,9492 nach 0,9506 und 0,9440 USD. Der Dollar zum Franken kostet 0,9492 nach 0,9506 und 0,9440 CHF.

«Die ungeklärte Griechenlandfrage spielt keine grosse Rolle am Devisenmarkt», sagte Commerzbank-Devisenexpertin Thu-Lan Nguyen. Seit der jüngsten Zuspitzung des Konfliktes sei der Euro immer nur vorübergehend unter Druck geraten. Die Regierung in Athen arbeitet derzeit an neuen Spar- und Reformvorschlägen, um einen drohenden Ausstieg aus der Währungsunion zu verhindern. Sollte es zu keiner Einigung kommen, droht das Ausscheiden aus dem Währungsraum («Grexit»).

Devisenmarkt hat Umgang mit Griechenland gelernt
«Auch falls der für Sonntag angesetzte EU-Gipfel keine Lösung bringen sollte, sind am Montag nur vorübergehende Kursverluste zu erwarten», sagte Nguyen. «Der Devisenmarkt hat gelernt, dass die Krise in Griechenland andere schwächere Länder nicht ansteckt.» Die am Nachmittag in den USA enttäuschend ausgefallenen Zahlen zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe, belasteten den Dollar nur leicht. «Solange der Markt weiterhin eine Leitzinsanhebung in den USA im laufenden Jahr erwartet, dürfte es am Devisenmarkt keine neue Richtung geben», sagte Nguyen.

Zum Schweizer Franken befindet sich der Euro aus charttechnischer Sicht seit zweieinhalb Monaten in einer Seitwärtsbewegung zwischen 1,03 und 1,05 CHF. Damit es zu einem Aufwärtstrend komme, müsse der Euro einen Widerstand bei 1,0560-1,0570 CHF überspringen, heisst es aus Expertenkreisen. Bei einem Überwinden dieses Widerstands sei dann aber einen Anstieg auf das Hoch vom Februar bei 1,0812 CHF möglich. Würde auch diese überwunden, ginge es den Experten zufolge wohl gar über 1,10 CHF. Derzeit erhalte der Euro Unterstützung aus der Automobilindustrie. Der Herstellerverband ACEA hat seine Prognose bei den Autoverkäufen für das laufende Jahr deutlich um 5% angehoben.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,7176 (0,7173) GBP und 134,30 (133,88) JPY fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1’164,25 (1’158,50) USD gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 33’320,00 (33’050,00) EUR. (awp/mc/upd/ps)

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