Euro fällt auf 4-Monats-Tief

Euro fällt auf 4-Monats-Tief

Frankfurt am Main – Der Kurs des Euro ist am Dienstag nach Meldungen über Neuwahlen im schwer angeschlagenen Euromitglied Griechenland kräftig abgerutscht. Im Nachmittagshandel fiel die Gemeinschaftswährung unter die Marke von 1,28 Dollar und erreichte bei 1,2769 Dollar zeitweise den tiefsten Stand seit Mitte Januar. Im weiteren Handelsverlauf erholte sich der Kurs wieder leicht auf 1,2788 Dollar. Zuvor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs noch auf 1,2843 (Montag: 1,2863) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7786 (0,7774) Euro.

«Am Devisenmarkt geht die Hängepartie um die Griechenland-Rettung in eine neue Runde und das belastet den Euro», begründete Devisenexperte Stephan Rieke von der BHF-Bank die starken Kursverluste der Gemeinschaftswährung. Zuvor waren die Verhandlungen zur Bildung einer Regierung in Athen nach Angaben eines Sprechers von Griechenlands Präsident Karolos Papoulias endgültig gescheitert. Damit wird in Griechenland nur wenige Wochen nach den letzten Wahlen erneut abgestimmt.

«Schwierige Situation»
Experte Rieke sprach mit Blick auf die weitere Entwicklung der Griechenland-Krise von einer «schwierigen Situation». Für die Anleger gebe es einfach keine klare Orientierung, wie sich die Euro-Schuldenkrise weiter entwickeln könnte. Bei neuen schlechten Nachrichten aus der Eurozone besteht laut Rieke «das Risiko, dass der Euro weiter deutlich abrutschen könnte».

Griechenland lässt gute Stimmung kippen
Mit den Meldungen aus Athen hatte sich die Lage am Devisenmarkt in wenigen Minuten völlig verändert: Zuvor hatten noch überraschend gute Konjunkturdaten für gute Laune beim Euro gesorgt. Ein unerwartet starkes Wirtschaftswachstum in Deutschland hatte die Eurozone zu Beginn des Jahres aus der Rezession gezogen. Selbst das Krisenland Portugal hatte sich im ersten Quartal deutlich besser als erwartet entwickelt. Allerdings hätten die Nachrichten aus Griechenland am Nachmittag die guten Konjunkturdaten umgehend überlagert, sagte Experte Rieke weiter.

Keine Veränderung zum Franken
Zum Franken blieb der Euro unverändert auf 1,2010 CHF. Der Dollar legte hingegen weiter zu und stieg zeitweise erstmals seit Mitte Januar wieder über die Marke von 0,94 CHF. Im bisherigen Tageshoch erreichte er 0,9405. Zuletzt kostete der Greenback 0,9392 nach 0,9340 CHF am Mittag. (awp/mc/pg)

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