Euro wieder unter Druck wegen Konjunktursorgen

Euro wieder unter Druck wegen Konjunktursorgen
(Bild: © Niffylux - www.niffylux.com)

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Frankfurt am Main – Der Euro konnte seinen jüngsten Aufwärtstrend am Dienstag nicht fortsetzen. Die Schuldenkrise und Konjunktursorgen brachten die Gemeinschaftswährung wieder unter Druck. Auch die deutsche Wirtschaft droht zunehmend in den Abwärtssog zu geraten. Nach einem am Morgen erreichten Tageshoch bei 1,2542 US-Dollar fiel der Euro im Nachmittagshandel bis auf 1,2410 Dollar. Zuletzt wurde der Kurs leicht erholt mit 1,2461 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,2429 (Montag: 1,2437) Dollar fest.

Seine Gewinne vom Wochenbeginn hat der Euro damit grösstenteils wieder eingebüsst. Ausschlaggebend waren Sorgen um Spanien und schwache Konjunkturdaten. So mussten die Einzelhändler im Euroraum im April die stärksten Umsatzrückgänge seit Ende 2011 hinnehmen. Auch für das bislang als Hort der Stabilität geltende Deutschland kommen die Einschläge näher: Die Auftragseingänge für die Industrie sanken im April um 1,9 Prozent und damit wesentlich kräftiger als erwartet. «Die deutsche Wirtschaft muss sich auf schwierigere Zeiten einstellen», sagte HSBC-Trinkaus-Chefvolkswirt Stefan Schilbe.

Krisenbarometer in Spanien im roten Bereich
In Spanien liegt das Krisenbarometer bereits im roten Bereich: Das von Schulden geplagte Land hat erstmals Probleme bei der Beschaffung von frischem Geld auf den Finanzmärkten offen eingeräumt. «Die Tür zu den Märkten steht uns derzeit nicht offen», sagte Finanzminister Cristobal Montoro am Dienstag dem Radiosender Onda Cero. Angesichts der immer brenzliger werdenden Lage in Europa haben die G7-Finanzminister und Notenbankchefs sich am Nachmittag in einer Telefonkonferenz beraten. Eine gemeinsame Erklärung gab es jedoch nicht. Der japanische Finanzminister Jun Azumi bekräftigte lediglich den Willen der grossen Industrienationen, die Probleme in Spanien und Griechenland gemeinsam zu lösen.

Euro bewegungslos zum Franken
Gegenüber dem Schweizer Franken verharrt die europäischen Gemeinschaftswährung weiter knapp über dem von der SNB festgelegten Mindestkurs. Aktuell kostet ein Euro 1,2011 CHF und damit eben so viel wie am Mittag. Der US-Dollar gab im Verlaufe des Dienstagnachmittag wieder Boden Preis und notiert aktuell auf 0,9639 CHF nach 0,9660 CHF am Mittag.

In London fand wegen eines Feiertages kein Goldfixing statt. Ein Kilogramm Gold kostete 40.640,00 Euro (39.830,00 Euro). (awp/mc/cs/upd/ps)

EZB-Referenzkurse

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