Euro bleibt nach EZB-Sitzung unter Druck

Euro bleibt nach EZB-Sitzung unter Druck
(Bild: © Niffylux - www.niffylux.com)

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Frankfurt am Main – Der Euro hat seine Verluste am Donnerstag ausgeweitet. Ein trüber Wachstumsausblick von EZB-Chef Mario Draghi belastete die Gemeinschaftswährung. Der Euro fiel zwischenzeitlich bis auf 1,2717 US-Dollar und erreichte damit ein neues Zweimonatstief. Zuletzt wurde er kaum erholt bei 1,2724 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,2736 (Mittwoch: 1,2746) Dollar festgesetzt.

Zwar hat die EZB ihren Leitzins wie von Ökonomen erwartet vorerst nicht weiter gesenkt, allerdings wird sich die Wirtschaft des Euroraums ihrer Einschätzung nach nicht so schnell erholen. Auch Ende 2012 und im kommenden Jahr dürfte das Wachstum schwach bleiben, sagte EZB-Präsident Draghi am Nachmittag im Anschluss an den Zinsentscheid. Experten sind uneins, was das mit Blick auf den weiteren geldpolitischen Kurs bedeutet. «Draghi hat in gewisser Weise Zinssenkungen angedeutet», sagt UBS-Devisenstratege Geoffrey Yu. Dagegen meint Notenbank-Analyst Michael Schubert von der Commerzbank: «Damit die EZB nochmals die Zinsen senkt muss die wirtschaftliche Lage noch ein gutes Stück schlechter werden.»

Draghis Aussagen passen zur trüben Stimmung 
Am Devisenmarkt fielen die Reaktionen auf die EZB-Sitzung entsprechend unentschlossen aus. Schwache Daten zu den deutschen Exporten sowie anhaltende Sorgen wegen der steigenden politischen Risiken in Griechenland hatten den Euro bereits in Mitleidenschaft gezogen. Medienberichte, wonach Anleihekäufe der Notenbank zugunsten des kriselnden Euro-Schwergewichts Spaniens weiterhin nicht in Sicht sind, liessen den Kurs weiter fallen. Draghis Aussagen zur Lage der Wirtschaft passten zur trüben Stimmung. Zu möglichen EZB-Hilfen für Krisenländer wiederholte der Top-Notenbanker nur Altbekanntes.

Euro zum Franken kaum bewegt
Die Schweizer Währung hat sich zum Euro am Nachmittag kaum bewegt. Am frühen Abend notiert der EUR mit 1,2060 CHF praktisch gleich wie am Mittag. Der USD hat sich zum Franken weiter verteuert und wird zu 0,9476 (0,9460) gehandelt. (awp/mc/upd/ps)

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