Eurokurs fällt auf neues Neunjahrestief

Eurokurs fällt auf neues Neunjahrestief
(Bild: © Niffylux - www.niffylux.com)

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Frankfurt am Main – Die Aussicht auf eine neue Geldschwemme der Europäischen Zentralbank (EZB) hält den Eurokurs unter Druck. Am Dienstag fiel die Gemeinschaftswährung bis auf 1,1753 US-Dollar. Damit lag der Kurs knapp unter dem in der vergangenen Woche erreichten neunjährigen Tiefstand. Zuletzt erholte sich der Euro auf 1,1788 Dollar. Die EZB hatte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,1782 (Montag: 1,1804) Dollar festgelegt.

Der scheinbar unaufhaltsame Einbruch der Ölpreise hinterlässt am Devisenmarkt immer deutlichere Spuren. Ausschlaggebend sind die Rückwirkungen auf die Geldpolitik grosser Notenbanken: Weil der Preisverfall am Ölmarkt die Inflationsraten immer weiter drückt, sieht die EZB ihre Glaubwürdigkeit in Gefahr. Sie steuert deswegen auf den milliardenschweren Kauf von Staatsanleihen zu. Die absehbare Euro-Schwemme belastet die Gemeinschaftswährung.

Inflationsrate in Grossbritannien fällt auf tiefsten Stand seit 15 Jahren
Nicht nur die EZB hat ein Problem: Auch die britische Notenbank kann ihr Inflationsziel von zwei Prozent derzeit bei weitem nicht erreichen. Nach Zahlen vom Dienstag fiel die Inflationsrate im Dezember mit 0,5 Prozent auf den tiefsten Stand seit fast 15 Jahren. Weil damit eine straffere Geldpolitik trotz robuster Konjunktur in weite Ferne rückt, geriet das britische Pfund ebenso unter Druck.

Dollar-Index so hoch wie seit Ende 2005 nicht mehr
Die amerikanische Notenbank Fed steuert dagegen auf die Zinswende zu. Der Dollar kann deswegen beständig zulegen. Der Dollar-Index, der die US-Währung ins Verhältnis zu den wichtigsten Devisenkursen der Welt setzt, liegt zurzeit so hoch wie seit Ende 2005 nicht mehr. Das zeigt, wie begehrt die Währung der USA bei Anlegern ist.

Zum Franken knapp über 1,20
Der Schweizer Franken notiert zum EUR weiterhin nur ganz knapp über der von der SNB gesetzten Mindest-Marke von 1,20. Das Währungspaar USD/CHF notierte am frühen Abend bei 1,0188 nach 1,0182 am Mittag bzw. 1,0180 am frühen Morgen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,77670 (0,77910) britische Pfund und 139,56 (140,56) japanische Yen fest.

Die Feinunze Gold wurde in London mit 1’231,50 (1’226,50) USDr gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 33’220,00 (32’770,00) EUR. (awp/mc/pg)

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