Europa-Verlauf: Hoffnungen auf Shutdown-Ende ermutigen Anleger

Europa-Verlauf: Hoffnungen auf Shutdown-Ende ermutigen Anleger
(Adobe Stock)

Paris/London/Zürich – An Europas wichtigsten Börsen haben die Anleger am Montag wieder Mut gefasst. Dank Anzeichen für ein mögliches Ende des US-Shutdowns zog der EuroStoxx 50 am Mittag um 1,77 Prozent auf 5.665 Punkte an. Damit machte der Eurozonen-Leitindex die Einbussen der zwei vergangenen Handelstage nahezu wieder wett. Ähnlich sah es beim Schweizer SMI mit einem Plus von 0,85 Prozent auf 12.403 Punkte aus. Der britische FTSE 100 erholte sich um 1,02 Prozent auf 9.782 Punkte.

Erstmals seit Beginn des erbitterten Haushaltsstreits in den USA machten Republikaner und Demokraten einen konkreten Schritt zur Beendigung des Teilstillstands der Regierungsgeschäfte. Damit ist eine erste wichtige Hürde im Parlament zur Beendigung des längsten Shutdowns in der Geschichte der Vereinigten Staaten überwunden.

Bei einer Lösung bekämen die Anleger auch wieder Zugang zu Regierungsdaten, die Aufschluss über den Zustand der weltgrössten Volkswirtschaft geben, und könnten die künftige Geldpolitik der US-Notenbank Fed besser abschätzen. Der nun angestrebte Deal sähe allerdings nur einen Übergangshaushalt bis 30. Januar 2026 vor.

Im Branchenvergleich zählten die am Freitag gebeutelten Technologie- sowie Reise- und Freizeittitel zu Beginn der neuen Woche zu den grössten Gewinnern. Der Tech-Sektor profitierte von weiteren positiven Nachrichten aus China. Im Streit über ausbleibende Chiplieferungen des für die Autoindustrie wichtigen Zulieferers Nexperia gibt es nach Angaben von EU-Handelskommissar Maros Sefcovic ermutigende Fortschritte.

Wie Sefcovic mitteilte, hat das chinesische Handelsministerium am Samstag gegenüber der Europäischen Kommission bestätigt, dass Ausfuhrverfahren für Nexperia-Chips weiter vereinfacht werden. Der Chef des Autozulieferers Aumovio hatte bereits am Freitag der Nachrichtenagentur Bloomberg gesagt, dass China Exportverbote für Halbleiter von Nexperia aufgehoben habe. Dies hatte aber nur den Autotiteln geholfen.

Die Aktien von Novo Nordisk stoppten mit einem Kursplus von 2,4 Prozent ihre Talfahrt. Dass US-Konkurrent Pfizer im Bieterkampf um den US-Adipositas-Spezialisten Metsera das Rennen gemacht hat, liest sich laut Analyst Emmanuel Papadakis von Deutsche Bank Research moderat positiv für den dänischen Pharmakonzern. Der Ausblick auf 2026 dürfte nun aber den Erwartungen an ein deutliches Umsatzwachstum einen weiteren Dämpfer versetzen.

Beim Branchenrivalen Roche konnten sich die Anleger über eine Kursanstieg um 1,8 Prozent freuen. Die Schweizer legten Phase-III-Studiendaten für das Medikament Fenebrutinib vor, die eine Verringerung der Rückfallrate bei Multipler Sklerose belegten.

Der Schnaps- und Guinness-Hersteller Diageo punktete mit der Nachricht, dass er mit dem früheren Tesco -Chef Dave Lewis einen neuen Unternehmenschef gefunden hat. Lewis tritt sein Amt Anfang 2026 an. Bis dahin werde Nik Jhangiani weiterhin übergangsweise das Unternehmen leiten und dann wieder die Rolle des Finanzchefs übernehmen. Die Diageo-Aktien sprangen um 7,7 Prozent hoch. (awp/mc/pg)

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