Europa-Verlauf: Leichte Gewinne – Starkes Börsenjahr neigt sich dem Ende zu

Europa-Verlauf: Leichte Gewinne – Starkes Börsenjahr neigt sich dem Ende zu

London / Paris – An Europas wichtigsten europäischen Börsen haben die Kurse am Donnerstag moderat zugelegt. Angesichts der dünnen Nachrichtenlage vor dem Jahreswechsel verlief das Geschäft ruhig. Der EuroStoxx 50 gewann am späten Vormittag 0,3 Prozent auf 4297,80 Punkte und steuert damit auf ein äusserst erfolgreiches Börsenjahr mit einem Gewinn von rund 20 Prozent zu.

Noch besser sieht es in Frankreich aus. Der Cac 40 stieg um 0,17 Prozent auf 7173,72 Punkte, nachdem der französische Leitindex in diesem Jahr schon um über 27 Prozent zugelegt hat. Der britische FTSE 100 ist mit rund 14 Prozent Zuwachs seit Jahresbeginn zwar nicht ganz so stark gelaufen, bewegt sich damit aber im Bereich von Dax und MDax . Nach den Gewinnen am Vortag trat der FTSE 100 mit 7419,12 Punkten auf der Stelle.

Für die europäischen Aktienmärkte neigt sich ein starkes Jahr dem Ende zu. «Die Jahresergebnisse für 2021 können sich auf breiter Ebene sehen lassen», betonte Thomas Grüner, Gründer und Vice Chairman des Vermögensverwalters Grüner Fisher Investments. Auch für die weitere Entwicklung ist er zuversichtlich. «Gefährliche Euphorie ist immer noch ein gutes Stück entfernt und die nahezu idealtypischen Voraussetzungen für eine Fortsetzung des reifen Bullenmarkts sind zum Jahreswechsel gegeben», meint Grüner.

Mit seiner optimistischen Einschätzung ist er nicht allein. «Vorausgesetzt, weder von der Corona-Pandemie kommen neue Hiobsbotschaften, noch verschärfen sich die geopolitischen Risiken weiter, rechne ich für die erste Jahreshälfte aufgrund der weiter vorhandenen Liquidität mit einer Fortsetzung der positiven Entwicklung am Aktienmarkt», prophezeit Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets.

Der Kapitalmarktstratege rechnet allerdings damit, dass nach einem Abflachen des Pandemiegeschehens das Thema Inflation wieder ins Zentrum des Interesses rücken könnte. Darauf deuten neue Daten aus Spanien hin, wo die Inflation den höchsten Stand seit fast 30 Jahren erreichte.

An der Spitze der Sektoren lagen bei überschaubaren Veränderungen die Technologiewerte. Gewinne des Schwergewichts ASML stützten den Subindex. Seit Jahresbeginn haben sich Technologiewerte besser als der Gesamtmarkt entwickelt, woran der Höhenflug der Aktie des niederländischen Halbleiterausrüsters entscheidenden Anteil hatte.

Mit den Pharmawerten war ein weiterer Sektor gefragt, der in diesem Jahr überdurchschnittliche Kurszuwächse verzeichnete. Die Unternehmen profitierten von der erhöhten Nachfrage nach Impfstoffen und Tests im Zuge der Corona-Krise. Aber auch langfristig gilt die Branche angesichts der demographischen Entwicklung als aussichtsreich.

Am Ende des Feldes rangierten dagegen Reise- und Freizeitaktien sowie der Autosektor. Aktien von Fluggesellschaften und Hotelketten hatten sich im Frühjahr zunächst erholt, waren mit der erneuten Corona-Ausbreitung und den Restriktionen für den Tourismus jedoch wieder unter Druck geraten.

Besser sieht es bei den Autowerten aus: Dank einer massiven Erholung seit dem Einbruch Anfang 2020 bewegt sich die Branche über ‹Vor-Corona-Niveau›. Engpässe bei dringend benötigten Bauteilen und die Unwägbarkeiten der Umstellung auf E-Mobilität bringen aber Unsicherheiten mit sich, die sich in der volatilen Seitwärtsbewegung der vergangenen Monate widerspiegeln. (awp/mc/pg)

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