Europa-Schluss: Eurostoxx gleicht Ukraine-Kursrutsch noch aus

Europa-Schluss: Eurostoxx gleicht Ukraine-Kursrutsch noch aus
(Adobe Stock)

Paris / London – Am europäischen Aktienmarkt hat die Verschärfung der Ukraine-Krise am Dienstag nicht nachhaltig belastet. Ein früher Einbruch des EuroStoxx infolge der russischen Anerkennung der Volksrepubliken Luhansk und Donezk wurde noch ausgeglichen, er schaffte es im Verlauf sogar mehrfach geringfügig ins Plus und zurück über die runde Marke von 4000 Punkten. Über die Ziellinie ging der Eurozonen-Leitindex mit 0,01 Prozent im Minus bei 3985,47 Punkten.

Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect begründete die Stabilisierung mit der vagen Hoffnung auf immer noch mögliche diplomatische Lösungen im Ukraine-Konflikt. Andere Experten verwiesen darauf, dass Schnäppchenjäger das Tagestief wieder genutzt hätten zum Zugreifen, nachdem der Eurostoxx binnen weniger Tage um fast sieben Prozent abgestürzt sei. Weitere bemühten dass Sprichwort, dass «politische Börsen kurze Beine haben.»

Auch auf Länderebene wurden die Verluste mehr oder weniger aufgeholt. Der französische Cac 40 schloss auch 0,01 Prozent im Minus bei 6787,60 Punkten. Der britische FTSE 100 schaffte es sogar mit 0,13 Prozent ins Plus auf 7494,21 Zähler.

Putin hatte per Dekret auch die Entsendung russischer Soldaten beschlossen, dem traten bislang einige Länder mit Sanktionsankündigungen entgegen. Ein Entwurf der EU-Kommission sieht nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur vor, den Handel mit russischen Staatsanleihen zu verbieten, um eine Refinanzierung des russischen Staates zu erschweren.

Ein wenig Entlastung brachte der deutsche Ifo-Geschäftsklimaindex. «Der Anstieg war herausragend», hiess es dazu von der Landesbank Baden-Württemberg. «Seit der Finanzkrise gab es nur fünf Monate, in denen es stärker nach oben ging, davon viermal im Zusammenhang mit der Hoffnung auf ein Ende der Corona-Pandemie und einmal 2010 zu Beginn der Erholung nach der Finanzkrise.»

Im Bankensektor, der bis zum Schluss im Branchenvergleich zu den Verlierern zählte, fielen die Aktien von HSBC mit Zahlen auf. Das Bankhaus hatte sich 2021 deutlich von seinem Gewinneinbruch aus dem ersten Corona-Jahr erholt. Die Aktien erholten sich von zeitweisen Verlusten und schaffte es mit dem britischen Marktumfeld knapp ins Plus.

Der Autosektor profitierte von hohen Kursgewinnen des Branchen-Schwergewichts Volkswagen, der Teilindex ging ein Prozent höher als einer der Favoriten aus dem Handel. Der offenbar näher rückender Börsengang des Sportwagenherstellers Porsche AG beflügelte die Vorzugsaktien des Wolfsburger Autobauers, die um 7,8 Prozent zulegten.

Auch die Airbus-Aktien gehörten mit einem Plus von 1,7 Prozent zu den Gewinnern. Papiere des Zulieferers Safran legten ebenfalls in der Spitzengruppe des EuroStoxx um 2,0 Prozent zu. Der Flugzeugbauer teilte mit, dass die Erprobung eines Triebwerks für sein geplantes Wasserstoff-Flugzeug beginnen werde. Dazu soll ein Airbus A380 mit einem Wasserstofftank und einem Zusatztriebwerk ausgestattet werden. (awp/mc/ps)

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