Europa-Schluss: Mehr Zuversicht im Banken- und Immobiliensektor

Europa-Schluss: Mehr Zuversicht im Banken- und Immobiliensektor
(Adobe Stock)

Paris / London – An Europas wichtigsten Aktienmärkten ist es nach dem enttäuschenden Handelsverlauf am Vortag aufwärts gegangen. Der EuroStoxx 50 als Leitindex für die Eurozone gewann am Mittwoch 1,51 Prozent auf 4231,27 Zähler und erreichte den höchsten Stand seit zweieinhalb Wochen.

«Der Anstieg der Renditen (an den Kapitalmärkten) hilft den europäischen und britischen Banken- und Finanzaktien», schrieb Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets. An den europäischen Aktienmärkten kehre mit Blick auf die jüngste Vertrauenskrise im Bankensektor und auch im Immobiliensektor wieder etwas mehr Zuversicht ein. Anleger waren zunächst in Anleihen als sichere Häfen geflohen, was die Renditen hatte fallen lassen.

Der französische Cac 40 stieg am Mittwoch um 1,39 Prozent auf 7186,99 Punkte, während der britische FTSE 100 1,07 Prozent höher bei 7564,27 Zählern aus dem Handel ging./bek/he

Auch die Konjunkturwolken hängen nicht mehr gar so tief. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung erwartet trotz der jüngsten Bankturbulenzen keine längere Konjunkturschwäche in der grössten Volkswirtschaft Europas. Die deutsche Wirtschaft werde das «Zwischentief im Winter schnell hinter sich lassen», hiess es in Mitteilung des Instituts.

Mit seinen Kursgewinnen reagierte der Technologiesektor nicht nur auf starke Vorgaben vom US-Chiphersteller Micron Technology vom Vorabend. Auch aus Deutschland gab es frohe Kunde. «Der grösste deutsche Chiphersteller Infineon schaut positiv in die Zukunft und schraubt schon mal seine Ziele für das laufende Quartal nach oben», stellte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets fest. «Infineon bestätigt damit die Erwartungen, dass sich der Chipsektor auch in Krisenzeiten und inmitten einer sich abschwächenden Wirtschaft behaupten kann, weil ohne Halbleiter zum Beispiel in den Themen Elektromobilität und Energiewende nicht viel geht.» Dies beflügelte auch den Branchenprimus ASML . Die Aktie des Halbleiterausrüsters gewann gut drei Prozent, während Infineon sogar um fast sieben Prozent nach oben kletterten.

Im Bankensektor kam eine Personalie gut an: UBS holt Sergio Ermotti an die Konzernspitze zurück. Er wird damit die neue Bank nach der geplanten Übernahme von Credit Suisse leiten. Begründet wurde dies mit den Herausforderungen des Zusammenschlusses. Der aktuelle UBS-Chef Ralph Hamers habe sich bereit erklärt, im Interesse des kombinierten Unternehmens zurückzutreten, teilte UBS mit. Analysten äusserten sich zuversichtlich. «Wir begrüssen die Ernennung von Sergio Ermotti und glauben, dass er die richtige Person für die herausfordernde Aufgabe ist», hiess es von der Bank Vontobel. Beide Aktien gewannen rund vier Prozent.

Während der Immobiliensektor das Auf und Ab der Vortage fortsetzte und sich von den Verlusten am Dienstag mit deutlichem Plus erholte, zählten die Einzelhandelswerte zu den Nachzüglern auf dem Sektortableau. Hier gab es Warnsignale vom britischen Einzelhändler Next. Die Aktie büsste mehr als 4 Prozent ein und zollte damit einem enttäuschenden Ergebnisausblick Tribut. (awp/mc/pg)

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