Europa-Schluss: Leichte Verluste – Inflationssorgen belasten

Europa-Schluss: Leichte Verluste – Inflationssorgen belasten

Paris / London – Die anhaltenden Inflationssorgen haben Europas wichtigste Börsen am Dienstag etwas ins Minus gedrückt. Marktstratege Jim Reid von der Deutschen Bank verwies auf die tendenziell weiter steigenden Rohstoffpreise, die es den Notenbanken zunehmend erschwerten, von einer nur vorübergehenden Inflation zu sprechen. Am Markt werde nun zunehmend mit einer Straffung der Geldpolitik gerechnet. Höhere Zinsen aber steigern die Attraktivität von festverzinslichen Wertpapieren gegenüber Aktien.

Nach der Stabilisierung zu Wochenbeginn fiel der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone nun um 0,43 Prozent auf 4055,09 Punkte. Der französische Cac 40 gab um 0,34 Prozent auf 6548,11 Punkte nach. Der britische FTSE 100 schloss 0,23 Prozent im Minus bei 7130,23 Punkten.

Aus Unternehmenssicht richtete sich die Aufmerksamkeit unter anderem auf Easyjet. Die britische Billigfluggesellschaft hatte zwar wegen einer anziehenden Nachfrage nach Reisen das Sitzplatzangebot im laufenden Quartal aufgestockt. Schwerer wog für die Anleger aber, dass der Ryanair-Konkurrent im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr angesichts des Einbruchs des Flugverkehrs infolge der Corona-Pandemie noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht war: Die Aktien verloren dreieinhalb Prozent.

Vor diesem Hintergrund machten die Anleger auch einen Bogen um andere Aktien aus dem Luftfahrt-Sektor. So fielen in London Ryanair um zwei Prozent. Als Schlusslicht im «Footsie» büssten die Anteilscheine von IAG mehr als drei Prozent ein. In Paris verloren die Papiere von Air France-KLM gut ein Prozent.

An der Spitze des britischen Leitindex zogen die Anteilscheine von Ocado um mehr als fünf Prozent an. Der Online-Supermarkt profitierte damit von der Ankündigung seines US-Partners Kroger , mehr Kunden Lebensmittellieferungen anzubieten. Die Aktien von Kroger stiegen zuletzt an der Wall Street um knapp zwei Prozent.

Für die Aktien von Givaudan ging es in Zürich ungeachtet einer Geschäftserholung in den ersten neun Monaten des Jahres um mehr als zwei Prozent bergab. Damit nahmen die Papiere den letzten Platz im schweizerischen Leitindex SMI ein. Der Hersteller von Duft- und Geschmacksstoffen hatte über eine leicht nachlassende Wachstumsdynamik beim Umsatz aus eigener Kraft im dritten Quartal berichtet. (awp/mc/ps)

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