Ölpreise geraten erneut unter Druck – Berg- und Talfahrt setzt sich fort

Ölpreise geraten erneut unter Druck – Berg- und Talfahrt setzt sich fort
(Photo by Cameron Venti on Unsplash)

New York – Die Ölpreise sind am Mittwoch nach anfänglichen Kursgewinnen unter Druck geraten. Die Berg- und Talfahrt an den Rohölmärkten hat sich so fortgesetzt. Am Dienstag waren die Rohölpreise zunächst auf mehrjährige Höchststände gestiegen, hatten danach aber kräftig nachgegeben.

Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Nachmittag 73,30 US-Dollar. Das waren 1,23 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 1,40 Dollar auf 71,98 Dollar.

Belastet wurden die Ölpreise durch den auf breiter Front gestiegener US-Dollar. Ein stärkerer Dollar macht Rohöl für Anleger aus anderen Währungsräumen teurer und dämpft tendenziell die Nachfrage. Vor allem aber gab es aber keine Signale des Ölverbundes Opec+ für eine Wiederaufnahme der Verhandlungen über Fördermengen.

Opec+ uneins
Schliesslich war der Auslöser der jüngsten Berg- und Talfahrt der Ölpreise, dass die Opec+ nicht auf eine Förderstrategie für das zweite Halbjahr einigen konnte. Eine angepeilte Förderausweitung wurde aufgrund von Unstimmigkeiten zwischen dem Ölgiganten Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten abgeblasen.

Ein Grund für die erratische Preisbewegung ist, dass die Folgen des Disputs nicht klar sind. Einerseits könnte das Rohölangebot künftig zu gering ausfallen, um die wachsende Nachfrage zu bedienen. Andererseits ist vorstellbar, dass der Ölverbund Opec+ Schaden nimmt und sich einzelne Länder gar nicht mehr an die gemeinsame Strategie einer gedeckelten Förderung halten. In diesem Fall könnte das Angebot deutlich steigen.

Saudi-Arabien hatte bereits am Dienstag seine Verkaufspreise für einige seiner Kunden angehoben. Damit habe das Land seine Bereitschaft signalisiert, an dem Abkommen der Opec+ festzuhalten, kommentierten die Rohstoffexperten der Commerzbank. «Doch einige Länder der Allianz würden ihre Produktion lieber so schnell wie möglich erhöhen, auch auf Kosten der anderen.» (awp/mc/ps)

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