Ölpreise steigen – Starke China-Daten stützen

Ölpreise steigen – Starke China-Daten stützen
(Bild: © TTstudio / AdobeStock)

New York / London – Die Ölpreise sind am Dienstag gestiegen und haben sich etwas von jüngsten Verlusten erholt. Im Mittagshandel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 23,64 US-Dollar. Das waren 88 Cent mehr als am Montag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte WTI stieg um 1,54 Dollar auf 21,63 Dollar.

Besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus China sorgten für etwas mehr Zuversicht an den Finanzmärkten und stützten auch die Ölpreise. Im März hatte sich die Stimmung in den Industriebetrieben des Landes und im Bereich Dienstleistungen viel stärker als erwartet aufgehellt. Die Daten deuten auf eine Erholung in der chinesischen Wirtschaft hin.

Zuvor waren die Ölpreise bereits durch eine Zinssenkung der chinesischen Notenbank gestützt worden. Ausserdem profitierte der Ölmarkt von der wieder anlaufenden ölverarbeitenen Industrie der Volksrepublik. Marktbeobachter verwiesen auf die steigende Auslastung der Raffinerien in der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt, die wieder das Niveau vor der Corona-Krise erreicht habe.

Überschüssiges Öl in Asien zwischengelagert
Aus Sicht von Marktbeobachtern versuchen einige grosse Öl-Konzerne und Händler daher, überschüssiges Öl in Asien zwischenzulagern, bis die Preise sich erholt haben. Von den 25 Millionen Barrel die mit Tankern Richtung Asien geschickt werden, sei laut Händlern nicht alles für den Endverbraucher bestimmt. Aufgrund steigender Frachtkosten schliesst sich das ökonomische Fenster für diesen Handel jedoch bereits.

Russlands Präsident Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump haben angesichts der Coronavirus-Pandemie nach Kremlangaben Möglichkeiten einer engeren Zusammenarbeit besprochen. Eine Änderung am Ölmarkt erwartet Experten jedoch nicht. Selbst wenn beide Länder ihre Fördermenge beschränken würden, dürfte sich laut Commerzbank die Lage am Ölmarkt kaum verändern. «Denn das eigentliche Problem, nämlich den Einbruch der Nachfrage, würde sogar eine völlig illusorische Reduzierung der Produktion um fünf Millionen Barrel täglich kaum kompensieren», heisst es in einem Kommentar. (awp/mc/ps)

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