US-Schluss: Schnäppchenjäger lassen Verluste schrumpfen
New York – Die US-Börsen haben am Donnerstag ihre anfangs klaren Verluste im Handelsverlauf sichtbar eingedämmt. Der Leitindex Dow Jones Industrial schloss lediglich 0,07 Prozent tiefer bei 28 494,20 Punkten. Der marktbreite S&P 500 verlor letztlich 0,15 Prozent auf 3483,34 Zähler. Dagegen stand beim technologielastigen Nasdaq 100 zur Schlussglocke noch ein deutlicheres Minus von 0,72 Prozent auf 11 898,57 Punkte zu Buche.
Zunächst hatten einmal mehr schwindende Hoffnungen auf eine rasche Einigung auf ein weiteres Corona-Konjunkturpaket in den USA sowie deutlich steigende Corona-Neuinfektionen auf die Stimmung gedrückt. Doch offenbar nutzten einige Anleger den jüngsten Rückschlag nach der vorangegangenen Kursrally bereits wieder zum Einstieg.
Die jüngsten Unternehmenszahlen wurden unterschiedlich aufgenommen. Ein florierendes Handelsgeschäft mit Wertpapieren bescherte der US-Investmentbank Morgan Stanley in der Corona-Krise einen Gewinnsprung. Auch die Erträge stiegen im abgelaufenen Quartal deutlich. Entsprechend legten die Aktien um knapp anderthalb Prozent zu.
Walgreens Boots Alliance schaffte einen Kursanstieg von fast fünf Prozent, was den Spitzenplatz im Dow bedeutete. Der Pharmagrosshändler und Apothekenkonzern schnitt im vierten Geschäftsquartal trotz eines Gewinnrückgangs besser als erwartet ab.
Derweil legten die Belastungen durch die Corona-Pandemie das Geschäft der Fluggesellschaft United Airlines auch im dritten Quartal lahm. Der erneute Milliardenverlust und der Umsatzeinbruch fielen schlimmer als von Analysten erwartet aus – die Titel sanken um rund ein Prozent.
Bei Alcoa mussten die Aktionäre einen fast fünfeinhalbprozentigen Kursrückgang verkraften. Der Quartalsverlust des Aluminiumkonzerns fiel zwar nicht so deutlich wie befürchtet aus, war aber der höchste seit der Aufspaltung des Konzerns vor vier Jahren. Zudem überschattete der verhaltene Ausblick für das Schlussquartal die Zahlen.
Der Euro kostete in New York zuletzt 1,1707 Dollar, nachdem er zeitweise unter 1,17 Dollar gerutscht war. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1698 (Mittwoch: 1,1750) Dollar festgesetzt, der Dollar hatte damit 0,8549 (0,8511) Euro gekostet. Die anfangs gesuchten US-Staatsanleihen litten unter der nachlassenden Risikoscheu der Anleger: Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) notierte zuletzt 0,06 Prozent tiefer bei 139,12 Punkten. Die Rendite zehnjähriger Anleihen stieg im Gegenzug auf 0,73 Prozent. (awp/mc/pg)