US-Schluss: Dow im Minus – Apple-Rally fällt zusammen

US-Schluss: Dow im Minus – Apple-Rally fällt zusammen

New York – Neue Spekulationen über eine frühe US-Zinserhöhung haben den US-Aktienmärkten am Dienstag zugesetzt. Zwischendurch hatte ein kurzer Höhenflug der Apple-Aktie nach der Vorstellung neuer iPhones vor allem bei Technologiewerten für Entspannung gesorgt. Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Minus von 0,57 Prozent bei 17 013,87 Punkten. Der marktbreite S&P 500 sank um 0,65 Prozent auf 1988,44 Zähler. An der Technologiebörse Nasdaq verlor der Auswahlindex Nasdaq 100 0,82 Prozent auf 4061,88 Punkte.

Börsianern zufolge resultieren die aktuellen Zinsspekulationen aus einem Papier zweier Ökonomen der regionalen Notenbank von San Francisco, die sich über die geringen Markterwartungen in puncto Zinserhöhung wunderten. Zudem geht auch der grosse Vermögensverwalter Blackrock davon aus, dass die Fed die Zinsen früher anheben könnte, als bisher am Markt prognostiziert. Im Durchschnitt gehen die Marktbeobachter derzeit von einer ersten Leitzinsanhebung Mitte 2015 aus. Nach Aussage von Lutz Karpowitz, Devisenexperte der Commerzbank, dürfte dieses Thema noch an Dynamik gewinnen, wenn die Fed ihr Anleihekaufprogramm im Oktober beendet.

Unter den Einzelwerten standen Apple nach der Vorstellung des iPhone 6 in zwei Versionen, eines mobilen Bezahlsystems sowie einer Uhr im Mittelpunkt des Interesses. Zeitweise betrug das Plus fast fünf Prozent und der Kurs kratzte fast am bisherigen Rekordhoch von 103,74 Dollar. Nachdem die erste Euphorie über die neuen Produkte abgeflaut war, bewegte sich die Aktie ähnlich schnell wieder nach unten und verlor zeitweise rund zwei Prozent. Letztlich büsste die Apple-Aktie 0,38 Prozent auf 97,99 Dollar ein.

Die Präsentation der digitalen Geldbörse in den neuen iPhones brachte Händlern zufolge die Aktien von Ebay unter Druck, die sich um 2,77 Prozent verbilligten. Anleger sehen darin offenbar einen Angriff auf das Online-Auktionshaus mit seinem Bezahldienst Paypal. Amazon-Papiere sackten am Nasdaq-Ende um 3,68 Prozent ab. Das weltgrösste Onlinekaufhaus senkte den US-Preis für sein Smartphone Fire auf 99 Cents, um die Kundenakzeptanz des Produkts zu steigern.

Der US-Burgerriese McDonald’s verkauft deutlich weniger Fast Food. Die weltweiten Verkäufe des Konzerns sanken im Jahresvergleich um 3,7 Prozent. Darunter wird wohl das Ergebnis je Aktie im dritten Quartal leiden und um 15 bis 20 Cent geringer ausfallen. McDonald’s-Titel verbilligten sich um 1,52 Prozent. Damit gehörten sie zu den schwächsten Werten im Dow. Noch mehr verloren im Leitindex nur noch die Titel von Home Depot mit minus 2,08 Prozent. Die Baumarktkette räumte ein, dass Hacker ihr Computersystem geknackt hätten.

Pläne der US-Notenbank Fed für strengere Kapitalvorschriften rückten auch die US-Grossbanken in den Fokus. Institute, die besonders stark auf eine kurzfristige Finanzierung setzen, sollen zusätzliche Kapitalpuffer aufbauen, wie bekannt wurde. Das würde insbesondere klassische Investmentbanken mit einem starken Handelsgeschäft wie Goldman Sachs und Morgan Stanley treffen. Die Aktien beider Häuser verloren 1,50 beziehungsweise 2,73 Prozent. (awp/mc/pg)

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