US-Schluss: Standardindizes auf Rekordhochs

US-Schluss: Standardindizes auf Rekordhochs

New York – Die US-Standardindizes haben am Freitag ihre Rekordjagd fortgesetzt. Der Dow Jones Industrial und der S&P-500-Index schlossen so hoch wie noch nie und profitierten damit wie schon am Donnerstag von Aussagen der künftigen US-Notenbankchefin Janet Yellen. Yellen hatte bei einer Anhörung vor dem Bankenausschuss des Senats gesagt, die lockere Geldpolitik der USA solle auch unter ihr erst einmal beibehalten werden, um die Konjunktur zu stützen. Die Aussagen bedeuteten, dass die Zinsen für eine Weile niedrig bleiben dürften, sagte ein Analyst. Dieses Umfeld sei positiv für Aktien.

Der Dow näherte sich der runden Marke von 16.000 Punkten und rückte um 0,54 Prozent auf 15.961,70 Punkte vor. Kurz zuvor war er sogar bis auf 15.962,98 Punkte gestiegen. Auf Wochensicht bedeutete dies einen Gewinn von 1,27 Prozent. Damit verzeichnete der Leitindex das sechste Wochenplus in Folge. Für den breiter gefassten S&P-500-Index ging es am Freitag um 0,42 Prozent aufwärts, und zwar auf 1.798,18 Punkte. Der Nasdaq 100 legte um 0,22 Prozent auf 3.422,58 Punkte zu.

Jüngste Konjunkturdaten indes deuteten in der Tat darauf hin, dass die US-Wirtschaft noch nicht allzu rund läuft. Der Frühindikator für das Verarbeitende Gewerbe im US-Bundesstaat New York beispielsweise hatte sich im November überraschend weiter verschlechtert. Darüber hinaus hatte die amerikanische Industrie einen Fehlstart ins vierte Quartal hingelegt. Nach Zahlen der US-Notenbank war die Gesamtproduktion im Oktober um 0,1 Prozent niedriger ausgefallen als im Vormonat. Die Markterwartungen von plus 0,2 Prozent wurden verfehlt.

Auch positive Nachrichten aus China stützten die Kurse an der Wall Street. Das Land will den Finanzsektor öffnen und «kleinere und mittlere» private Banken zulassen. Investoren sollen auch Anteile an Staatsbetrieben erwerben können. Preise sollen sich stärker am Markt orientieren, wobei Wasser, Öl, Gas, Verkehr und Telekommunikation genannt wurden.

Im Dow Jones legten die Aktien von General Electric (GE) um 0,78 Prozent zu. Der Industriekonzern plant den Ausstieg aus dem Geschäft mit Konsumentenkrediten in Nordamerika.

Ansonsten sorgten vor allem Ein- und Ausstiege von Investoren für Gesprächsstoff bei Einzelwerten. So zogen die Papiere von ExxonMobil an der Spitze des Leitindex um 2,20 Prozent auf 95,27 US-Dollar an. Der Starinvestor Warren Buffett hatte sich über seine Investmentholding Berkshire Hathaway mit Aktien des Energiemultis im Wert von aktuell 3,7 Milliarden Dollar (2,7 Milliarden Euro) eingedeckt.

Ausserhalb des Leitindex kletterten die Aktien des Logistikkonzerns FedEx um 1,62 Prozent nach oben. Hier waren die Milliardäre George Soros und John Paulson eingestiegen. Die Titel des Computerspiele-Anbieters Electronic Arts aber sackten am Ende des S&P 500 um mehr als sieben Prozent ab. Der Milliardär Leon Cooperman hatte sich von einem Aktienpakt getrennt.

Mit einem Minus von mehr als vier Prozent indes waren die Aktien von Western Union der zweitschwächste Wert im S&P-500-Index. Der Finanzchef des Anbieters von Geldtransfers wird das Unternehmen Ende des Jahres verlassen. (awp/mc/upd/ps)

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