New York – Nach guten Zahlen des Aluminiumkonzerns Alcoa hat der Dow Jones Industrial am Mittwoch seine fünftägige Verlustserie beendet. Der Leitindex stieg um 0,70 Prozent auf 12.805,39 Punkte, nachdem er am Dienstag noch seinen bisher grössten Tagesverlust in diesem Jahr verbucht hatte. Erneute Sorgen um eine Verschärfung der europäischen Schuldenkrise mit Spanien im Fokus hatten das Börsenbarometer belastet.
Für den breiter gefassten S&P-500-Index ging es zum Handelsschluss um 0,74 Prozent auf 1.368,71 Punkte nach oben. An der Börse Nasdaq kletterte der Composite-Index um 0,84 Prozent auf 3.016,46 Punkte. Der Auswahlindex Nasdaq 100 stieg um 0,48 Prozent auf 2.708,13 Punkte.
Grössere Gewinne am Aktienmarkt verhinderte ein eher skeptischer Konjunkturbericht der US-Notenbank Fed. Die US-Wirtschaft wächst den Währungshütern zufolge mit nach wie vor nur verhaltenem Tempo. Sorgen gebe es wegen der zuletzt stark gestiegenen Öl- und Benzinpreise.
Der vom ehemaligen Siemens-Chef Klaus Kleinfeld geführte Aluminiumhersteller Alcoa hatte im ersten Quartal überraschend einen Gewinn eingefahren. Experten hatten hingegen wie schon im vorangegangenen Quartal mit einem Verlust gerechnet. Seinerzeit hatten die Euro-Schuldenkrise, gefallene Alupreise und höhere Rohstoffkosten dem Unternehmen zugesetzt.
Besonders die Flugzeugbauer aber fragten nun das leichte Metall wieder verstärkt nach. Auch Kunden aus anderen Branchen, vom Autobauer bis zum Getränkedosenfabrikant, benötigten mehr Aluminium, so dass der Umsatz von Alcoa ebenfalls positiv überraschte. Analyst Jorge Beristain von der Deutschen Bank hielt dennoch an seiner «Hold»-Empfehlung für die Papiere fest. Negativ vermerkte er, dass trotz der operativen Verbesserungen die Nettoverschuldung gestiegen sei. Gründe dafür seien das höhere Betriebskapital und die Pensionszahlungen.
Alcoa ist traditionell der erste bedeutende US-Konzern, der seine Geschäftszahlen veröffentlicht. Der Aktienkurs schnellte um 6,34 Prozent auf 9,90 US-Dollar in die Höhe und war damit der Spitzenreiter im Dow.
Bankenwerte zogen ebenfalls an und folgten damit dem positiven Kursverlauf im europäischen Finanzsektor. Die Titel von American Express, JPMorgan und Bank of America verteuerten sich um bis zu 3,8 Prozent.
Der Smartphone- und iPad-Hersteller Apple eilt nicht nur beim Aktienkurs von einem Rekord zum nächsten. Auch beim Börsenwert mit derzeit knapp unter 600 Milliarden Dollar pirschen sich die Kalifornier immer weiter an den bisherigen Höchstwert von Microsoft heran, der vor mehr als zehn Jahren bei 619 Milliarden Dollar gelegen hatte. Das Erreichen dieser Marke scheint für Apple nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Zum Handelsschluss gaben die Aktien um 0,37 Prozent nach. US-Wettbewerbshüter werfen dem Unternehmen und fünf grossen Verlagen vor, sich über Preise bei E-Books abgesprochen zu haben. (awp/mc/hfu/upd/ps)
