US-Schluss: Techwerte führen Börsen ins Plus

US-Schluss: Techwerte führen Börsen ins Plus

New York – Die New Yorker Börsen haben sich am Dienstag im späten Handel berappelt und mit leichten Gewinnen geschlossen. Steigende Technolgiewerte hätten zum Stimmungsumschwung an den Märkten geführt, sagten Händler. Anfangs hatten noch wieder fallende Ölpreise und teils enttäuschende Unternehmenszahlen die wichtigsten Aktienindizes ins Minus gedrückt. Auch die gesenkte Wachstumsprognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) für die Weltwirtschaft wurde im späten Handel als Belastungsfaktor abgeschüttelt. Spekulation auf weitere geldpolitische Unterstützung durch die Europäischen Zentralbank (EZB) hätten zudem positiv gewirkt, sagten Börsianer.

Der Leitindex Dow Jones Industrial ging mit einem Miniplus von 0,02 Prozent auf 17 515,23 Punkte aus dem Handel. Das weltweit meistbeachtete Aktienbarometer stabilisierte sich damit nach drei Wochen mit Verlusten in Folge. Der zuvor ebenfalls drei Wochen schwächere S&P-500-Index legte am Dienstag um 0,15 Prozent auf 2022,55 Punkte zu. An der Nasdaq gewann der technologielastige Auswahlindex sogar 0,70 Prozent auf 4171,21 Punkte.

Die Kursgewinne verteilten sich im Wall-Street-Leitindex Dow allerdings auf die verschiedensten Branchen: Tagessieger waren die Aktien von Coca-Cola mit einem Plus von 1,48 Prozent auf 43,16 US-Dollar. Vor der Veröffentlichung von Zahlen am Mittwoch verteuerten sich die Anteile am Kreditkartenunternehmen American Express um 1,42 Prozent. Der Techwert Cisco Systems gewann 1,41 Prozent.

Nach Zahlen verloren die Aktien von Johnson & Johnson dagegen am Dow-Ende 2,64 Prozent. Der Pharma- und Konsumgüterkonzern überzeugte zwar mit seiner Gewinnentwicklung, die Umsätze waren aber zurückgegangen. Ein Händler verwies auch auf die Erwartung wachsender Belastungen durch den starken Dollar. Nachdem bereits die anderen US-Grossbanken angesichts eines schwachen Geschäfts mit Anleihen über Gewinnrückgänge berichtet hatten, schloss sich nun auch Morgan Stanley an. Die Papiere verbilligten sich um 0,40 Prozent.

Die Quartalsbilanz von Halliburton wurde dagegen mit einem Plus von 1,79 Prozent belohnt. Der Dienstleister für die Ölindustrie hatte im Schlussquartal 2014 überraschend viel Gewinn erzielt. Im laufenden Jahr will sich Halliburton weiterhin auf steigende Kapitalzuflüsse konzentrieren, was Börsianer positiv werteten. Die fallenden Ölpreise ignorierte die Aktie letztendlich. Die Papiere von Twitter schlossen mit 0,71 Prozent im Plus. Der Kurznachrichtendienst will das indische Marketingunternehmen ZipDial Mobile Solutions übernehmen, um einen besseren Zugang zu Mobiltelefonen in Schwellenländern zu erhalten.

Die Aktie des Brokers FXCM (Forex Capital Markets) brach um 87,42 Prozent auf 1,59 Dollar ein. Der grösste Anbieter von Devisenhandel für Kleinanleger in den USA ist wegen der überraschenden Aufgabe der Bindung des Schweizer Franken durch die Schweizerische Notenbank (SNB) in Schieflage geraten. Der Handel mit der Aktie war daraufhin am Freitag ausgesetzt worden. Eine 300 Millionen Dollar schwere Finanzspritze von Leucadia, der Muttergesellschaft der Investmentbank Jefferies, hielt den Zusammenbruch der Aktie nicht auf. Ein Börsianer sagte: «Für die Aktionäre dürfte bei dem Rettungspaket wenig übrig bleiben.» Die Citigroup senkte ihr Ziel für FXCM-Aktien von 5 auf 0,75 Dollar. (awp/mc/pg)

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