US-Schluss: Freundlich – Daten kompensieren schwache Zahlen

US-Schluss: Freundlich – Daten kompensieren schwache Zahlen

New York – Die US-Börsen haben am Dienstag ihre Verluste vom Wochenauftakt mehr als wettgemacht. Starke Konjunkturdaten drängten sowohl die überwiegend negativ aufgenommenen Unternehmensnachrichten als auch die Konflikte in der Ukraine und im Gazastreifen in den Hintergrund.

Der Dow Jones Industrial schloss 0,36 Prozent fester bei 17’113,54 Punkten. Für den S&P-500-Index ging es um 0,50 Prozent auf 1’983,53 Punkte nach oben – bei 1’986,24 Punkten hatte der breit gefasste Index zuvor sogar ein Rekordhoch erreicht. Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 rückte um 0,70 Prozent auf 3’961,62 Punkte vor.

In den USA hält sich die Inflation wie von Bankvolkswirten erwartet auf erhöhtem Niveau. Nach Regierungszahlen hatte die jährliche Inflationsrate im Juni wie im Vormonat bei 2,1 Prozent gelegen. Stärker waren die Preise zuletzt im Oktober 2012 gestiegen. Johannes Jander von der Helaba betonte aber, angesichts der nur moderaten Kernteuerung «dürfte sich der Druck von dieser Seite auf die US-Notenbank, verstärkt über eine Leitzinswende nachzudenken, in Grenzen halten».

Starke Daten kamen aus der Immobilienbranche: Im Juni waren deutlich mehr Häuser verkauft worden als erwartet und der FHFA-Hauspreisindex für den Mai war stärker gestiegen als prognostiziert. Derweil gehen die Investoren Experten zufolge kaum davon aus, dass die Sanktionen Europas gegen Russland allzu hart ausfallen, da dies auf den noch sehr anfälligen Wirtschaftsaufschwung in Europa zurückschlagen dürfte.

Zahlreiche Unternehmen legten am Dienstag ihre Quartalsberichte vor. Am Dow-Ende büssten die Aktien von Travelers 3,81 Prozent ein, nachdem der Schadenversicherer für das zweite Quartal einen Gewinneinbruch um mehr als ein Viertel berichtet hatte. Dabei hatten gestiegene Prämieneinnahmen und höhere Gewinne aus Kapitalanlagen die Katastrophenschäden noch abgefedert. Im operativen Geschäft hatte Travelers weniger verdient als von Analysten erwartet worden war.

Beim Softdrinkhersteller Coca-Cola sorgte ein leicht enttäuschender Umsatz für Kursverluste von 2,85 Prozent. Ungünstige Wechselkurse, eine harte Konkurrenz etwa durch PepsiCo und ein veränderter Geschmack der Verbraucher hatten abermals für einen Rückgang des Geschäfts gesorgt. Nur wenig besser erging es den McDonald’s-Aktionären , die Kursverluste von 1,31 Prozent verkraften mussten. Sowohl der Umsatz als auch der Gewinn der Fastfoodkette war hinter den Erwartungen zurückgeblieben.

Im Technologiesektor gaben die Aktien von Texas Instruments um 0,10 Prozent nach. Der Chip-Spezialist hatte von seinem Fokus auf Alltagsgeräte und vernetzte Technik profitiert und Umsatz sowie Gewinn gesteigert. Börsianer verwiesen indes auf den schon starken Lauf der Aktie seit Jahresbeginn. Die Netflix-Titel sackten um 4,59 Prozent ab, obwohl das in den USA populäre Videostreaming-Portal im zweiten Quartal besser als erwartet abgeschnitten hatte. Zudem will Netflix im September in der Schweiz sowie anderen europäischen Ländern an den Start gehen.

Die Apple-Aktien gewannen 0,82 Prozent. Laut «Wall Street Journal» hat der Elektronikkonzern die Produktion von 70 bis 80 Millionen Geräten seines nächsten, grösseren iPhone-Modells in Auftrag gegeben. Apple wollte den Bericht nicht kommentieren. (awp/mc/pg)

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