US-Schluss: Im Plus

US-Schluss: Im Plus

New York – Hoffnungen auf eine Entspannung im griechischen Schuldendrama und ein starker Quartalsbericht von Coca-Cola haben am Dienstag für gute Stimmung an den US-Börsen gesorgt. Der Leitindex Dow Jones Industrial beendete den Handel mit einem Aufschlag von 0,79 Prozent auf 17 868,76 Punkten und konnte damit seine seit Jahresbeginn aufgelaufenen Verluste wieder mehr als wett machen. Im Januar noch hatte der Dow wegen des Verfalls der Ölpreise und zunehmender Sorgen um Griechenlands politischen Kurs das grösste Monatsminus seit August 2013 verbucht.

Der marktbreite S&P-500-Index legte um 1,07 Prozent auf 2068,59 Punkte zu und schloss damit sogar auf dem höchsten Stand seit Jahresbeginn. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 verbuchte ein Plus von 1,54 Prozent auf 4281,16 Punkte.

Laut einem Medienbericht will die EU-Kommission Griechenland sechs Monate Zeit für eine Einigung mit den Gläubigern geben. Dieser Kompromissvorschlag soll am Mittwoch auf dem Treffen der Finanzminister der Eurozone vorgelegt werden, berichtete die Nachrichtenagentur «Market News International» (MNI) unter Berufung auf einen hochrangigen Kommissionsvertreter. Dass Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble über diesen Bericht am Rande des G20-Treffens in Istanbul sagte, er müsse «falsch» sein, wurde nur kurz beachtet. Schäuble hatte gesagt: «Erstens weiss ich davon nichts, zweitens ist die Kommission dafür nicht verantwortlich.»

Die Aktien von Coca-Cola kletterten als einer der Favoriten im Dow um 2,84 Prozent. Der Softdrink-Hersteller meldete erste Erfolge seines Sparkurses: Zwar war der Überschuss im Schlussquartal 2014 um mehr als die Hälfte abgesackt, doch bereinigt um Kosten, etwa für den Konzernumbau, lag der Gewinn je Aktie über den Analystenerwartungen. Zudem will das Unternehmen für 2 bis 3 Milliarden US-Dollar eigene Aktien kaufen.

Zu den Schlusslichtern im Dow zählten wegen des wieder rückläufigen Ölpreises Chevron mit minus 0,23 Prozent und ExxonMobil mit minus 0,60 Prozent. Halliburton büssten im S&P-100-Index 2,09 Prozent ein. Der Zulieferer für die Ölindustrie streiche wegen des Ölpreisverfalls weltweit 5000 bis 6500 Arbeitsplätze, berichtete das «Houston Business Journal». Die Aktien von General Motors (GM) gewannen 4,22 Prozent. Harry Wilson, Banker im Ruhestand und Mitglied im Team von Barack Obama, das GM und Chrysler restrukturiert hatte, strebt einen Sitz im Verwaltungsrat des US-Autobauers an. Zudem schlägt er einen Aktienrückkauf in Höhe von 8 Milliarden Dollar vor. Laut GM wird Wilson unterstützt von mehreren Hedgefonds, denen Unternehmensanteile gehören.

Im Nasdaq 100 nahmen die Papiere von Micron Technology mit plus 9,66 Prozent die Index-Spitze ein. Sie profitierten von verbesserten Vereinbarungen mit Intoera, einem Gemeinschaftsunternehmen mit der taiwanesischen Nanya Technology. Konkret geht es um Liefervereinbarungen für 2015 und 2016 für DRAM-Produkte, die Inotera herstellt und an den US-Speicherelemente-Hersteller verkauft.

Die Anteilsscheine von Qualcomm legten um 4,69 Prozent zu. Wie bereits am Montag nach Handelsschluss mitgeteilt worden war, muss der weltgrösste Hersteller von Chips für Smartphones in China wegen wettbewerbsrechtlicher Verstösse 975 Millionen Dollar Strafe zahlen. Die Anleger reagierten erleichtert auf das Ende des Konflikts, der es dem Unternehmen erschwert hatte, Lizenzgebühren im wichtigsten Smartphone-Markt der Welt einzutreiben.

Apple, das nach Börsenwert weltweit grösste Unternehmen, erreichte durch das Kursplus der Aktie von 1,92 Prozent auf 122,02 Dollar erstmals auf Schlussstandsbasis eine Marktkapitalisierung von mehr als 700 Milliarden Dollar. (awp/mc/upd/pg)

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