US-Schluss: US-Börsen wieder im Höhenflug

US-Schluss: US-Börsen wieder im Höhenflug

New York – Die US-Börsen haben sich am Donnerstag wieder ihren Höchstständen genähert. Aufwärtsimpulse lieferten vor allem positiv aufgenommene Unternehmensbilanzen. Erste Erfolge im Verhandlungsmarathon zum Ukraine-Konflikt und ein Hoffnungsschimmer im verhärteten Schuldenstreit der Euroländer mit Griechenland trugen zur positiven Stimmung bei. Der Dow Jones Industrial schloss mit plus 0,62 Prozent auf 17 972,38 Punkten knapp unter seinem kurz zuvor erreichten Tageshoch. Sein Rekordstand vom 26. Dezember ist damit nur etwas mehr als 130 Punkte entfernt.

Der marktbreite S&P-500-Index rückte um 0,96 Prozent auf 2088,49 Punkte vor, was einen Abstand von wenig mehr als 5 Punkten bis zum letzten Höchststand bedeutet. Für den Nasdaq 100 ging es an diesem Tag um 1,18 Prozent auf 4347,97 Punkte nach oben. Damit beendete der technologielastige Auswahlindex den Handel nicht nur auf seinem Tageshoch, sondern erreichte einen 15- Jahresgipfel.

«Es herrscht allgemein Optimismus rund um die US-Wirtschaft, was von guten Unternehmensberichten wie etwa von Cisco untermauert wird, sagte ein Börsianer. Die beschlossene Waffenruhe für das Kriegsgebiet in der Ostukraine und der beim EU-Gipfel etwas in Bewegung geratene Schuldenstreit mit Griechenland sorgten darüber hinaus für Erleichterung. Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras und Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem vereinbarten schon von diesem Freitag an Expertengespräche.

Die erneut rückläufigen US-Einzelhandelsumsätze wurden zugleich mit einem lachenden und einem weinenden Auge betrachtet. Einerseits wird die verhaltene Konsumfreude als leicht negativ für die Wirtschaft gesehen. Andererseits wird dies, ähnlich wie die überraschend schwachen wöchentlichen Arbeitsmarktdaten, als Signal gewertet, dass eine allzu rasche Zinsanhebung nicht bevorstehen dürfte.

Ein Gewinnsprung im zweiten Geschäftsquartal bescherte den Aktien des Netzwerk-Ausrüsters Cisco an der Dow-Spitze ein Plus von 9,39 Prozent. Auch der Umsatz hatte zugelegt. Die Aktien von American Express hingegen büssten am Dow-Ende 6,43 Prozent ein. Der gemessen an Kundeneinkäufen grösste US-Kreditkartenkonzern hatte mitgeteilt, dass er in den USA seine Partnerschaft mit der Grosshandelskette Costco Wholesale zum 31. März 2016 beenden wird. Deren Aktienkurs ging kaum verändert aus dem Handel.

Im Auswahlindex der Nasdaq sprangen die Anteilsscheine der Touristik-Internetseite Tripadvisor dank eines besser als erwarteten Quartalsumsatzes um 22,49 Prozent hoch. Die Titel des Konkurrenten Expedia legten nach der Ankündigung von Übernahmeplänen um 14,50 Prozent zu. Der Online-Reisekonzern will den Konkurrenten Orbitz Worldwide kaufen, der dabei mit insgesamt 1,6 Milliarden Dollar bewertet wird. Die Orbitz-Titel gewannen 21,96 Prozent.

Die Anteilsscheine von Whole Foods Market stiegen um 5,21 Prozent. Der weltweit grösste Betreiber von Biosupermärkten hatte im ersten Geschäftsquartal dank Preissenkungen seinen Umsatz deutlich gesteigert und beim Gewinn die Erwartungen übertroffen. Die Aktien von Tesla dagegen verloren 4,66 Prozent. Der Elektroauto-Hersteller hatte in seinem Weihnachtsquartal die Marktschätzungen massiv verfehlt.

Die Apple-Aktien setzten ihren Rekordkurs fort und stiegen zeitweise bis auf 127,48 Dollar. Mit einem Aufschlag von 1,27 Prozent auf 126,46 Dollar gingen sie aus dem Handel. Milliardär und Apple-Aktionär Carl Icahn hält das IT-Unternehmen, das inzwischen mit mehr als 700 Milliarden US-Dollar das weltweit teuerste ist, immer noch für zu billig. Seiner Meinung nach müsste die Apple-Aktie 216 Dollar kosten.

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