US-Schluss: Verluste wegen Zollstreit und Wirtschaftsdaten

US-Schluss: Verluste wegen Zollstreit und Wirtschaftsdaten

New York – Ein neuer Dämpfer im Handelsstreit hat die Anleger an den US-Börsen am Donnerstag wieder vorsichtig gestimmt. Zudem fielen wichtige Konjunkturdaten schwächer als erwartet aus. Der Dow Jones Industrial gab seine dank der Leitzinssenkung eingeheimsten Vortagesgewinne ab und sank zeitweise auch wieder unter 26 000 Punkte.

Zum Handelsschluss setzte eine leichte Erholung ein. Der Wall-Street-Index verlor noch 0,52 Prozent auf 27 046,23 Punkte und legte damit im gesamten Monat Oktober um 0,5 Prozent zu. Der marktbreite S&P 500 gab nach einem Rekordhoch am Mittwoch nun um 0,30 Prozent auf 3037,56 Punkte nach. Dem Nasdaq-Auswahlindex 100 gelang es, seine Verluste abzuschütteln. Er schloss mit plus 0,01 Prozent auf 8083,83 Punkte. Er war am Montag ebenfalls auf ein Rekordhoch gestiegen.

Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Verhandlungskreise berichtete, bezweifelt China, dass unter US-Präsident Donald Trump eine langfristige Einigung im Handelsstreit erzielbar ist. Darüber hinaus hatte sich die Unternehmensstimmung in der Region Chicago im Oktober weiter verschlechtert und war auf den tiefsten Stand seit Dezember 2015 gefallen. Analysten hatten im Mittel mit einer leichten Aufhellung gerechnet. Die Konsumausgaben der US-Privathaushalte im September waren ausserdem schwächer gestiegen als erwartet und die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe hatte zugelegt.

Unter den Einzelwerten zogen vor allem die Technologie-Giganten Apple und Facebook Aufmerksamkeit auf sich. UBS-Analyst Timothy Arcuri sprach von einem starken dritten Quartal bei Apple und insbesondere von einem erfolgreichen Start in den neuen iPhone-11-Zyklus. Auch die Stärke im Geschäft mit tragbaren Geräten (Apple Watch oder AirPods) hob er hervor. Im Dow nahm die Aktie den Spitzenplatz ein mit plus 2,3 Prozent. Sie notiert nun wieder nahe an ihrem Rekordhoch von knapp unter 250 US-Dollar.

Das Online-Netzwerk Facebook hatte im vergangenen Quartal trotz andauernder Kritik glänzend verdient und neue Nutzer gewonnen. Die Erwartungen der Analysten wurden klar übertroffen. Stephen Ju von der Credit Suisse traut den Papieren nun einen Anstieg bis auf 270 Dollar zu. Mit einem Plus von 1,8 Prozent auf 191,65 Dollar gingen die Papiere aus dem Tag.

Profiteure starker Quartalsbilanzen waren zudem Kraft Heinz und Bristol-Myers Squibb . Während beim Pharmakonzern das erneut angehobene Jahresgewinnziel den Ausschlag gab für ein Kursplus von letztlich 0,9 Prozent, ging es an der S&P-100-Spitze für die Aktien des Lebensmittelherstellers Kraft Heinz sogar um etwas mehr als 13 Prozent nach oben.

Der Festplattenhersteller Western Digital enttäuschte wie auch der Online-Händler Wayfair indes mit Aussagen über die weitere Geschäftsentwicklung. Im Nasdaq 100 waren die Western-Digital-Papiere Schlusslicht mit einem Minus von knapp 17 Prozent. Wayfair büssten an der New Yorker Börse Nyse knapp 19 Prozent ein.

Der Eurokurs bewegte sich im US-Handel nur wenig. Zum Börsenschluss an der Wall Street kostete die Gemeinschaftswährung 1,1154 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1154 (Mittwoch: 1,1106) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8965 (0,9004) Euro gekostet. Am US-Rentenmarkt gewannen richtungweisende zehnjährige Staatsanleihen 26/32 Punkte auf 99 15/32 Punkte und rentierten mit 1,68 Prozent. (awp/mc/pg)

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