US-Schluss: Leichter trotz optimistischem S&P-Kommentar

US-Schluss: Leichter trotz optimistischem S&P-Kommentar

New York – Trotz eines positiven Kommentars der Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) haben die New Yorker Aktienbörsen am Montag leichte Verluste verzeichnet. Der Leitindex Dow Jones Industrial schloss 0,06 Prozent tiefer bei 15.238,59 Punkten. Vor dem Wochenende hatte der weltweit bekannteste Aktienindex allerdings auch sehr positiv auf den US-Arbeitsmarktbericht reagiert und damit auf Wochensicht noch ein Plus herausgeholt. Der marktbreite S&P-500-Index startete ebenfalls mit einem leichten Minus von 0,03 Prozent auf 1.642,81 Punkte in die neue Woche. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 schloss 0,01 Prozent tiefer bei 2.990,49 Punkten.

S&P blickt mittlerweile weniger skeptisch auf die USA und hat ihren Ausblick auf die Entwicklung der Kreditwürdigkeit von «negativ» auf «stabil» angehoben. Das hat den Börsen laut Händlern zunächst einen positiven Impuls gegeben. Allerdings litten die Rentenmärkte angesichts der verbesserten konjunkturellen Beurteilung unter wieder aufflammenden Sorgen um ein Abbremsen der expansiven Geldpolitik. Die Renditen stiegen auf neue Jahreshochs, was die Stimmung auch an den Börsen dämpfte. Deutsche-Bank-Analyst David Bianco rechnet mit einem insgesamt ruhigen Sommer an den US-Börsen. Der S&P-500-Index sollte sich in einer Handelsspanne von 1.550 bis 1.650 Punkten bewegen. Vom aktuellen Niveau am oberen Rand des Korridors droht somit zunächst ein Rückschlag.

Apple-Aktien avancierten mit der Entwicklerkonferenz WWDC in San Francisco wiedermal zum Tagesthema. Der Technologiekonzern wird das Betriebssystem für iPhone und iPad mit der nächsten Version deutlich umkrempeln. Zudem sind eine komplette Neuauflage des Profi-Computers Mac Pro, eine neue Version des Mac-Systems OS X und ein Internet-Radio geplant. «Apple hat mit seiner Produktvorstellung nun zum wiederholten Male das geliefert, was der Markt erwartet hatte – mehr aber auch nicht», sagte Experte Daniel Saurenz von Feingold Research. Die Aktie spiegelte leichte Enttäuschung wieder und bröckelte schliesslich mit 0,66 Prozent auf 438,89 Dollar leicht ins Minus. Profiteur waren aber die Aktien des Online-Radioservices-Anbieters Pandora Media, die 2,45 Prozent auf 15,49 Dollar zulegten.

Im Dow zogen McDonald’s-Papiere nach überraschend guten Verkaufszahlen der Fast-Food-Kette im Mai um 1,27 Prozent an. Tagessieger waren aber UnitedHealth Group, die zusammen mit anderen Gesundheitswerten 1,77 Prozent zulegten. Ausserhalb des Leitindex zählten die Papiere von Facebook mit plus 4,42 Prozent zu den Favoriten. Händler verwiesen auf eine Hochstufung durch Stifel auf «Buy». Das Analysehaus erwartet einen Aufstieg der Aktien des Sozialen Internet-Netzwerkes in den S&P-500-Index. Monsanto legten nach einer Hochstufung durch Macquarie 4,53 Prozent zu. Der Agrochemiekonzern darf womöglich gentechnisch veränderten Soja nach China exportieren, hiess es.

Travelers bröckelten dagegen um 0,17 Prozent auf 83,30 Dollar etwas ab. Der Schadenversicherer aus den USA will Dominion of Canada kaufen und stärkt mit der 1,1 Milliarden Dollar schweren Übernahme in Kanada sein Geschäft ausserhalb der Vereinigten Staaten. Am Ende des Leitindex verloren Walt Disney 1,57 Prozent auf 63,83 Dollar.

Der Kurs des Euro kletterte im New Yorker Handel weiter ins Plus. Die Gemeinschaftswährung wurde zuletzt nahe ihrem Tageshoch bei 1,3256 Dollar gehandelt. Der Rentenmarkt geriet indes deutlich unter Druck und die Rendite der richtungweisenden zehnjährigen Staatsanleihe kletterte auf den höchsten Stand seit April 2012. Die Papiere verloren zuletzt 10/32 auf 95 29/32 Punkte. Sie rentierten entsprechend mit 2,21 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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