US-Schluss: Dow und S&P 500 dank Athen auf Rekordhochs

US-Schluss: Dow und S&P 500 dank Athen auf Rekordhochs

New York – Die Einigung im Schuldenstreit mit Griechenland hat die US-Standardindizes am Freitag auf Rekordhochs getrieben. Hoffnungen auf einen Durchbruch im Ringen mit den Griechen hatten die Wall Street bereits über weite Strecken des Handels gestützt. Nach komplizierten Verhandlungen verständigten sich Athen und die übrigen 18 Euroländer auf eine viermonatige Verlängerung des eigentlich Ende Februar auslaufenden Hilfsprogramms. Im Gegenzug verpflichtete sich die griechische Regierung unter Alexis Tsipras, die Reformen fortzusetzen.

Der Dow Jones Industrial zog um 0,86 Prozent auf 18 140,44 Punkte an. Auf Wochensicht bedeutet dies ein Plus von 0,67 Prozent. Zuvor hatte er bei 18 144,29 Punkten ein Rekordhoch erreicht. Für den umfassenderen S&P-500-Index ging es um 0,61 Prozent auf 2110,30 Punkte nach oben. Seine Bestmarke liegt nun bei 2110,61 Punkten. Beide Standardindizes schlossen zudem so hoch wie nie zuvor. An der Nasdaq legte der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 um 0,71 Prozent auf 4443,05 Punkte zu.

Athen bekräftige, das Hilfsprogramm bis zum 30. Juni inklusive der Spar- und Reformauflagen erfolgreich abschliessen zu wollen. Ohne eine solche Vereinbarung hätte Griechenland in Kürze eine Staatspleite gedroht. Die Tsipras-Regierung hatte sich bis zuletzt beharrlich geweigert, im Gegenzug zu Finanzhilfen weiter Spar- und Reformauflagen zu akzeptieren.

Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem betonte nun, der erste Schritt des Verfahrens bestehe darin, dass die griechische Regierung an diesem Montag eine erste Liste der Reformziele vorlegen solle. Wie weitere Hilfen aussehen und wie hoch sie sein werden, ist zum jetzigen Zeitpunkt indes offen.

Auch ein Vermögensverwalter äusserte sich eher zurückhaltend. Zwar sei die Einigung mit Griechenland kurzfristig positiv. Allerdings hätten die Märkte bereits zuvor auf einen positiven Ausgang des Schuldenstreits mit Griechenland gesetzt, so dass er die Entwicklung nicht überbewerten wolle.

Am der Dow-Spitze zogen die Papiere des Flugzeugbauers Boeing um knapp 3 Prozent an. Schlusslicht waren die Anteilsscheine des Konsumgüterherstellers Johnson & Johnson mit minus 0,44 Prozent.

Die Apple-Aktien rückten um 0,81 Prozent auf 129,49 Dollar vor, nachdem sie zuvor bei 129,50 Dollar ein Rekordhoch erreicht hatten. Der iPhone-Konzern könnte laut einem Medienbericht bereits in etwa fünf Jahren in den Markt für Elektroautos einsteigen. Apple treibe sein Entwicklerteam an, die Produktion schon 2020 zu starten, schrieb die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen. Der Zeitrahmen zeige, dass Apple mit dem Projekt ehrgeizige Ziele verfolge – normalerweise liege die Entwicklungszeit für neue Fahrzeuge bei fünf bis sieben Jahren.

An der Spitze des Nasdaq 100 zogen die Anteilsscheine von Intuit um mehr als sechs Prozent an. Der Anbieter von Standardanwendungssoftware hatte im zweiten Geschäftsquartal die Zahl seiner Online-Abonnenten für zwei wesentliche Produkte erhöht.

Die Papiere von Rocket Fuel aber verloren mehr als ein Viertel an Wert. Zuvor hatte der Werbedienstleister einen Verlust für das erste Quartal angekündigt. (awp/mc/pg)

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