US-Schluss: Moderate Verluste

US-Schluss: Moderate Verluste

New York – Sorgen über den Umgang der Europäischen Zentralbank (EZB) mit der Schuldenkrise haben am Montag auch an den US-Börsen für Verluste gesorgt. Der Dow Jones Industrial sank um 0,20 Prozent auf 13.249,20 Punkte, nachdem das Börsenbarometer am Freitag auf den höchsten Stand seit dreieinhalb Monaten gestiegen war. Der breiter gefasste S&P 500-Index verlor 0,24 Prozent auf 1.414,75 Zähler. An der Technologiebörse Nasdaq gab der Composite Index um 0,35 Prozent auf 3.065,94 Punkte nach, und der Auswahlindex Nasdaq 100 büsste 0,21 Prozent auf 2.774,56 Punkte ein.

Mangels frischer US-Konjunkturdaten stand die Reaktion der EZB auf einen Pressebericht über mögliche neue Staatsanleihenkäufe im Vordergrund. Ein EZB-Sprecher bezeichnete einen «Spiegel»-Artikel als «irreführend», wonach die EZB erwäge, für Käufe von Staatsanleihen kriselnder Euro-Länder künftig Zinsschwellen für jedes Land festzulegen. Demnach würde sie Staatspapiere von Krisenländern immer dann kaufen, wenn deren Zinsen einen bestimmten Aufschlag auf die Renditen deutscher Bundesanleihen überschreiten. Die Reaktion der Notenbanker habe den Markt belastet, kommentierte ein Händler.

Trotz des schwachen Marktumfeldes setzten die Aktien von Apple ihren Aufwärtstrend fort und erklommen mit 664,47 US-Dollar ein Rekordhoch. Zuletzt notierten sie mit plus 2,12 Prozent auf 661,84 Dollar knapp darunter. Damit ist der iPhone-Hersteller nicht mehr nur das wertvollste börsennotierte Unternehmen der Gegenwart, sondern das wertvollste börsennotierte Unternehmen aller Zeiten. Facebook rückten derweil um 4,78 Prozent vor, nachdem sie im frühen Handel auf den tiefsten Stand ihrer noch jungen Börsengeschichte gesunken waren.

Auffällig waren auch die Papiere von Best Buy mit minus 7,45 Prozent. Zuvor war Hubert Joly zum neuen Vorstandsvorsitzenden des Unterhaltungselektronik-Einzelhändlers berufen worden. Dies signalisiere, dass das Unternehmen an der Börse notiert bleiben wolle, kommentierte ein Börsianer die Personalie. Dem stehen die Pläne des Best-Buy-Gründers Richard Schulze gegenüber, den Konzern von der Börse zu nehmen.

Abwärts ging es auch für Lowe’s . Der Kurs sackte um 6,33 Prozent ab, nachdem der Verkäufer von Heimwerkerartikeln und Haushaltsgeräten im zweiten Quartal die Erwartungen der Analysten verfehlt und die Gesamtjahresziele reduziert hatte.

Die Aktien von Coventry Health Care sprangen hingegen um etwas mehr als 19 Prozent nach oben. Der Versicherer Aetna will den Medizin-Dienstleister für 7,3 Milliarden US-Dollar einschliesslich Schulden übernehmen. Aetna-Titel verteuerten sich um rund viereinhalb Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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