US-Schluss: Dow steigt 0,4% auf 18’227 Punkte

US-Schluss: Dow steigt 0,4% auf 18’227 Punkte

New York – Der marktbreite US-Aktienindex S&P 500 ist am Montag auf ein Rekordhoch geklettert. Auch der Leitindex Dow Jones Industrial hat es nicht mehr weit zu seiner Bestmarke. Durch den jüngsten amerikanischen Arbeitsmarktbericht sollten die Sorgen über die weltgrösste Volkswirtschaft und deren Arbeitsmarkt weiter abgenommen haben, begründete ein Vermögensverwalter die gute Kursentwicklung in einem weltweit freundlichen Marktumfeld.

Nach einem Sprung bis auf 2143 Punkte schloss der S&P 500 mit einem Plus von 0,34 Prozent bei 2137,16 Punkten. Der Dow Jones ging 0,44 Prozent fester bei 18’226,93 Zählern aus dem Handel – zwischenzeitlich hatten ihm bei 18’283 Punkten nur noch 0,37 Prozent oder knapp 70 Punkte zu seinem Rekord aus dem Mai 2015 gefehlt. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 rückte um 0,58 Prozent auf 4554,71 Punkte vor und präsentierte sich immerhin so stark wie seit knapp drei Monaten nicht mehr.

Bereits am Freitag hatte der US-Leitindex auf dem höchsten Stand seit über einem Jahr geschlossen und die Kursverluste nach dem britischen Votum gegen die EU-Mitgliedschaft eindrucksvoll wettgemacht. Da Grossbritanniens konservativer britischer Premierminister David Cameron bereits am Mittwoch von seiner Parteikollegin Theresa May abgelöst wird, gibt es laut Analyst Michael Hewson von CMC Markets nun einen politischen Unsicherheitsfaktor weniger. May hatte sich im internen Kampf um die Nachfolge klar durchgesetzt.

Die US-Wirtschaft hatte im Juni nach dem Rückschlag im Vormonat erheblich mehr Arbeitsplätze geschaffen als erwartet, wie das Arbeitsministerium am Freitag mitgeteilt hatte. Dennoch gehen Experten weiterhin nicht von einer baldigen Leitzinsanhebung durch die US-Notenbank aus, welche die Attraktivität von Aktien gegenüber festverzinslichen Wertpapieren schmälern würde. Denn wegen der Brexit-Folgen scheide die heimische Beschäftigungslage trotz einer «exzellenten Verfassung» vorerst als Richtbarometer für die US-Zinspolitik aus, meint Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank.

Zum Wochenauftakt bekam die Wall Street derweil weiteren Rückenwind aus Japan. Dort hatte die Regierung die Oberhauswahl klar gewonnen. Die Regierungskoalition von Premierminister Shinzo Abe errang eine Zwei-Drittel-Mehrheit der Sitze, was Hoffnungen auf weitere Konjunkturhilfen schürte – das feierte der Nikkei-225-Index mit einem Anstieg um fast 4 Prozent.

Unter den US-Einzelwerten stachen die Aktien von Alcoa schon vor der Präsentation von Zahlen mit einem Kurssprung von 3,26 Prozent heraus. Der Aluminiumkonzern berichtet nach der Schlussglocke an der Wall Street über seine Geschäftsentwicklung und läutete damit die Quartalsberichtssaison an den US-Börsen ein. Im weiteren Wochenverlauf legen unter anderem die Banken Citigroup , JPMorgan und Wells Fargo Rechenschaft über ihre Geschäftsentwicklung ab.

Beim Luft- und Raumfahrtkonzern Boeing konnten sich die Anleger über einen Kursanstieg um 1,50 Prozent freuen – damit eroberten die Aktien den Spitzenplatz im Dow Jones. Der Airbus-Rivale sagt für die nächsten 20 Jahre eine noch stärker wachsende Nachfrage nach Flugzeugen voraus und liegt nun über seinen bisherigen Marktprognosen. Zum Start der Luftfahrtmesse im britischen Farnborough hielten sich Aufsehen erregende Grossaufträge für beide Unternehmen allerdings im Rahmen.

Die Anteilsscheine von Tesla zogen im Nasdaq 100 um 3,69 Prozent an. Konzernchef Elon Musk verteidigte das Fahrassistenz-System «Autopilot» seiner Elektroautos nach dem ersten tödlichen Unfall. Es sei keine unfertige Technik, obwohl sie mit der Bezeichnung «Beta» eingeführt worden sei, teilte er über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. Tesla meine damit vielmehr, dass damit noch nicht eine Milliarde Meilen (1,6 Mrd Kilometer) unter echten Strassenbedingungen gefahren worden seien.

Die Aktien des Tabakkonzerns Philip Morris schafften indes nur ein kleines Plus von 0,27 Prozent. Der für äusserst strenge Rauchergesetze bekannte lateinamerikanische Staat Uruguay hatte einen sechsjährigen Prozess gegen den Konzern gewonnen. Der bei der Weltbank angesiedelte internationale Schiedsgerichtshof ICSID in Washington habe die Klagepunkte des Konzerns «komplett zurückgewiesen», teilte Staatspräsident Tabaré Vázquez mit. Wie das Portal «El Pais» berichtete, muss Philip Morris der Regierung nun sieben Millionen US-Dollar für die Anwaltskosten erstatten.

Der Eurokurs kam kaum von der Stelle – zuletzt notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,1056 US-Dollar. Zuvor hatte die die Europäische Zentralbank (EZB) den Refernzkurs auf 1,1049 (Freitag: 1,1070) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9051 (0,9033) Euro. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen verloren 21/32 Punkte auf 101 25/32 Punkte und rentierten mit 1,43 Prozent. (awp/mc/upd/ps

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