US-Schluss: Gewinne – Anleger nutzen Rücksetzer für Käufe

US-Schluss: Gewinne – Anleger nutzen Rücksetzer für Käufe

New York – Gute Daten vom Häusermarkt haben an den US-Börsen nach einem schwachen Wochenstart am Mittwoch für gute Stimmung gesorgt. Der Dow Jones Industrial beendete den Handelstag 0,90 Prozent höher bei 17 210,06 Punkten. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,78 Prozent auf 1998,30 Punkte nach oben. Der technologielastige Index Nasdaq 100 rückte um 1,05 Prozent auf 4094,31 Punkte vor.

Da grössere Rücksetzer bei den US-Standardwerten sich im laufenden Jahr nur selten über mehr als ein paar Tage erstreckt hätten, nutzten einige Investoren die etwas gesunkenen Kurse offenbar schon wieder für Käufe, sagte Marktanalyst Jasper Lawler vom Broker CMC Markets UK. Dazu trügen auch die zur Wochenmitte vorgelegten US-Konjunkturdaten bei. So waren die Verkäufe neuer Häuser im August überraschend stark gestiegen. Zudem war die Entwicklung im Juli besser aus als zunächst ermittelt.

Ein anderer Börsianer bescheinigt den Investoren im aktuellen Marktumfeld allerdings schon eine gewisse Nervosität. Die Anleger verfolgten genau die Entwicklung in Nahost mit dem Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Gemeinsam mit arabischen Verbündeten hatten die USA in der Nacht zum Dienstag erstmals ihren Angriff auf den IS vom Irak auf Syrien ausgeweitet.

Die Aktien von Morgan Stanley sanken nach einem Analystenkommentar um 0,11 Prozent. Kian Abouhossein von JPMorgan hält die Papiere der Investmentbank mittlerweile für teuer und stufte sie von «Overweight» auf «Neutral» ab. Die Anteilsscheine des Kohlenstoffspezialisten Graftech brachen nach einer Gewinnwarnung um fast 32 Prozent ein. Der Branchenkollege der SGL Group hatte die Ziele für das operative Ergebnis sowie für den operativen Cashflow gekappt.

Um 1,16 Prozent legten dagegen die Titel von Lockheed Martin zu. Südkorea will von dem Rüstungskonzern 40 Kampfjets kaufen. Der Haushaltsartikel-Einzelhändler und Wohnungsausstatter Bed Bath & Beyond überzeugte die Anleger mit einer überraschend guten Gewinnentwicklung im abgelaufenen Geschäftsquartal sowie dem Gesamtjahresausblick. Die Titel verteuerten sich um mehr als sieben Prozent.

Auch der Botox-Hersteller Allergan zog die Aufmerksamkeit auf sich. Er will sich offenbar wieder mit einem eigenen Zukauf gegen eine feindliche Übernahme zur Wehr setzen. Die Kalifornier hätten Gespräche zum Erwerb des US-Pharmakonzerns Salix wiederbelebt, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen. Bei einem Zusammenschluss würde die seit Monaten schwelende feindliche Übernahme durch den kanadischen Konzern Valeant erschwert. Dessen Aktien zogen um knapp sieben Prozent an. Allergan stiegen um mehr als vier Prozent.

Zudem gab es ein Börsendebüt: Die Aktien von Citizens Financial, der US-Tochter der britischen Royal Bank of Scotland (RBS), schlossen bei 23,08 US-Dollar. Im Vergleich zum Ausgabepreis von 21,50 Dollar ist das ein Plus von mehr als sieben Prozent. Allerdings hatte die Preisspanne für die Papiere zuvor bei 23 bis 25 Dollar gelegen.

Der Eurokurs fiel erstmals seit mehr als einem Jahr unter die Marke von 1,28 US-Dollar. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,2779 US-Dollar. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen fielen angesichts der guten Daten vom US-Häusermarkt um 11/32 Punkte auf 98 11/32 Punkte. Ihre Rendite betrug 2,57 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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