US-Schluss: Dow Jones verliert 1,21% auf 17’402,84 Punkte

US-Schluss: Dow Jones verliert 1,21% auf 17’402,84 Punkte

New York – Sorgen um eine stärker als erwartete Abschwächung der Wirtschaft in China haben die New Yorker Börsen am Dienstag belastet. Die chinesische Zentralbank hatte überraschend die heimische Währung mit einem Rekordeingriff auf Talfahrt geschickt. Konjunkturdaten aus den USA zeigten zudem für das zweite Quartal einen schwächer als erwarteten Anstieg der Produktivität.

Der US-Leitindex Dow Jones Industrial ging mit minus 1,21 Prozent bei 17 402,84 Punkten aus dem Handel. Am Vortag hatte das Aktienbarometer noch einen guten Wochenstart erwischt und eine Verlustserie von 7 Minustagen in Folge beendet. Diese Gewinne wurden fast wieder aufgebraucht. Der umfassendere S&P-500-Index verlor am Dienstag 0,96 Prozent auf 2084,07 Punkte. Der Auswahlindex Nasdaq 100 fiel um 1,29 Prozent auf 4513,99 Punkte.

Am Markt wurden auch die möglichen Auswirkungen der Massnahmen in China auf die Geldpolitik der Federal Reserve in den USA lebhaft diskutiert: «Wegen der Abwertung könnte sich die Zinswende ins kommende Jahr verschieben», sagte Experte Craig Erlam vom Währungshändler Oanda. Die Analysten der Societe Generale sehen das Risiko umfangreicherer Kapitalabflüsse aus China und schwacher Währungen in den Emerging Markets. Die für September erwartete erste Leitzinserhöhung in den USA seit der Finanzkrise könnte dann womöglich aufgeschoben werden, bis sich die erhöhte Unsicherheit wieder lege.

Die von China eingeläutete neue Runde im Währungs-Abwertungswettlauf könnte schliesslich den Exporteuren der USA schaden, betonte Erlam. Entsprechend zählten die Aktien von US-Unternehmen mit starkem China-Geschäft zu den grössten Verlierern: Ganz unten im Dow-Jones-Index standen Apple-Papiere mit einem Kursverlust von 5,20 Prozent. Analyst Sundeep Bajikar vom Analysehaus Jefferies hatte sein Kursziel für die Anteile an dem Technologiekonzern gesenkt und verwies auf Sorgen um die iPhone-Nachfrage insbesondere aus China.

Auch Firmen aus der Automobil- und Luxusgüterbranche, die ebenfalls stark von Exporten nach China abhängig sind, zählten zu den grössten Verlierern. Die Aktien von General Motors (GM) fielen stellvertretend um 3,48 Prozent und die Anteile am Schmuckhändler Tiffany bröckelten um 2,10 Prozent ab.

Die Suchmaschine Google stand auch im Fokus. Die Anteilsscheine legten an der Spitze des Nasdaq-100-Index um mehr als 4 Prozent zu. Der Internet-Riese baut sich umfassend um. Das Web-Geschäft mit der Suchmaschine und der Online-Werbung soll von neuen Unternehmungen wie selbstfahrenden Autos oder Drohnen getrennt werden. Die Kern-Firma heisst weiterhin Google, wandert aber unter das Dach eines neu geschaffenen Mutterkonzerns mit dem Namen Alphabet.

Symantec-Aktien rutschten dagegen am Indexende um 6,85 Prozent auf den tiefsten Kurs seit mehr als einem Jahr ab. Der Softwarehersteller will für 8 Milliarden Dollar den IT-Spezialisten Veritas an den Finanzinvestor Carlyle Group verkaufen. Dessen Titel verloren mit minus 3,54 Prozent ebenfalls deutlich. Beim Autoverleiher Hertz Global Holding quittierten Anleger einen schlechter als erwartet ausgefallen Quartalsbericht mit minus 3,62 Prozent.

Der Kurs des Euro wurde von einer vorläufigen Einigung der Geldgeber mit Griechenland gestützt. Er hielt sich über 1,10 US-Dollar. Die Gemeinschaftswährung wurde zuletzt bei 1,1045 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1055 (Montag: 1,0960) Dollar festgesetzt. US-Staatsanleihen profitierten von der erhöhten Unsicherheit. Sie liess mehr Kapital in die als sicher gelten Anlagen fliessen. Richtungweisende zehnjährige Anleihen rückten um 25/32 auf 99 28/32 Punkte vor. Sie rentierten mit 2,14 Prozent. (awp/mc/upd/pg)

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