US-Schluss: Dow auf Tagestief

US-Schluss: Dow auf Tagestief

New York – Die US-Börsen sind am Montag wegen anhaltender Sorgen um Griechenland mit deutlichen Verlusten in die neue Woche und das neue Quartal gestartet. Ungeachtet gut ausgefallener Konjunkturdaten sackte der Dow Jones Industrial um 2,36 Prozent auf 10.655,30 Punkte ab und ging dabei auf seinem Tagestief aus dem Handel. Er knüpfte so an seine Schwäche vom Freitag an, als deutliche Verluste zum höchsten Quartalsverlust des US-Leitindex seit fast drei Jahren beitrugen.

Der S&P 500 büsste derweil am Montag 2,85 Prozent auf 1.099,23 Punkten ein und ging erstmals seit mehr als einem Jahr wieder unter 1.100 Punkten aus dem Handel. Auch die Technologiewerte an der Nasdaq schlossen mit tiefroten Vorzeichen: Der Composite Index verlor 3,29 Prozent auf 2.335,83 Punkte und der Auswahlindex Nasdaq 100 sank um 2,53 Prozent auf 2.085,04 Punkte.

«Es bremsen weiterhin die alten Sorgen um den Schuldensünder Griechenland und um eine konjunkturelle Abschwächung in den USA», sagte ein Händler im Hinblick auf die schwachen Kurse. Die Unsicherheit hatte zuvor schon in Asien und in Europa für tiefrote Vorzeichen gesorgt, nachdem das griechische Finanzministerium am Wochenende bekannt gegeben hatte, dass Griechenland sein für dieses Jahr gestecktes Sparziel verfehlen wird. Erfreuliche Wirtschaftsdaten aus den USA konnten am Nachmittag nur kurz für etwas Aufwind sorgen: Im September hatte sich die Stimmung der Einkaufsmanager in der Industrie entgegen den Erwartungen von Experten aufgehellt. Zudem waren die Bauausgaben im August überraschend gestiegen.

Wie schon in Europa gab es auch an der Wall Street kräftige Verluste im Bankensektor. Aktien der Bank of America waren im Dow Jones der grösste Tagesverlierer mit einem Minus von 9,64 Prozent auf 5,53 US-Dollar. Ausserhalb des Leitindex büssten die Aktien der Citigroup nahezu 10 Prozent auf 23,11 US-Dollar ein, nachdem Kreisen zufolge eine Strafe von Seiten der japanischen Regulierungsbehörden droht. In Japan sollen Privatkunden demnach nicht ausreichend über die Risiken verkaufter Produkte aufgeklärt worden sein.

Aktien des Aluminiumkonzerns Alcoa , der in der kommenden Woche traditionell die nächste Berichtssaison einläuten wird, waren mit einem Abschlag von exakt 7 Prozent auf 8,90 US-Dollar der zweitgrösste Verlierer im Dow Jones. Am Markt wurde dies neben einer Kurszielsenkung der Analysten von JPMorgan mit der Aussicht auf fallende Rohstoffpreise begründet. Zudem hatte die Deutsche Bank die Papiere auf «Hold» abgestuft.

Wegen Übernahmefantasien konnten sich dagegen die Titel von Yahoo gegen den schwachen Markt stemmen. Sie legten rund 2,8 Prozent auf 13,53 Dollar zu und profitierten davon, dass der Gründer der chinesischen Handelsplattform Alibaba, Jack Ma, laut übereinstimmenden US-Medienberichten sein Interesse an dem Internetkonzern signalisiert hat. Yahoo selbst hält derzeit 40 Prozent an dem Partner aus China. Zudem hat Yahoo eine Kooperation mit der Disney-Tochter ABC News als zentraler Nachrichtenlieferant bekanntgegeben.

Bei den Apple-Aktionären dagegen steigt die Spannung vor der Vorstellung des neuen iPhone am Dienstag. Der neue Konzernchef Tim Cook muss beweisen, dass er genauso wie der bisherige oberste Visionär und Verkaufsgenie Steve Jobs Millionen Menschen für die Magie hinter den Schaltkreisen begeistern kann. Die Apple-Papiere büssten 1,73 Prozent auf 374,60 Dollar ein, hielten sich damit aber etwas besser als der Gesamtmarkt.

Einige Nebenwerte sorgten mit besonders grossen Kursausschläge für Aufsehen. Titel von Eastman Kodak machten weite Teile ihres Kurseinbruchs vom Freitag wieder wett und schnellten um mehr als 70 Prozent auf 1,34 Dollar hoch, nachdem der Hersteller von Fotokameras mitgeteilt hatte, er habe nicht vor, Insolvenz anzumelden. Am Freitag waren die Papiere des Fotopioniers um mehr als die Hälfte eingebrochen, nachdem in einem Bericht von einer angeblichen Zahlungsunfähigkeit die Rede war.

Ein Übernahmeangebot liess derweil die Aktien von Pharmaceutical Product Development (PPD) um rund ein Viertel in die Höhe schnellen. Zwei Finanzinvestoren wollen das pharmazeutische Forschungsunternehmen übernehmen. Aktien der American-Airlines-Mutter AMR dagegen sackten wegen Insolvenzsorgen um rund ein Drittel ab. Ein Sprecher der Airline hatte zuvor betont, dass eine Beantragung von Gläubigerschutz nach Chapter 11 zwar nicht das Ziel der Gesellschaft sei. Das Unternehmen müsse aber dringend seine Ergebnisse verbessern.(awp/mc/pg)

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