US-Schluss: Dow rettet minimales Plus

US-Schluss: Dow rettet minimales Plus

New York – Der Dow Jones Industrial hat sich am Dienstag dank einer imposanten Schlussrally knapp ins Plus gerettet. Nachdem der Leitindex zunächst um fast 0,7 Prozent gefallen war, zog er in der letzten halben Handelsstunde deutlich an und schloss um minimale 0,03 Prozent höher bei 12.878,28 Punkten. Damit profitierte er von der Hoffnung auf Fortschritte bei der Rettung Griechenlands. Nunmehr ist der Dow nur noch fast 50 Punkte von seinem höchsten Stand seit Mai 2008 entfernt. Der breiter gefasste S&P-500-Index gab um 0,09 Prozent nach auf 1.350,50 Punkte.

An der Technologiebörse Nasdaq rückte der Composite-Index um 0,02 Prozent vor auf 2.931,83 Punkte und der Auswahlindex Nasdaq 100 stieg um 0,22 Prozent auf 2.575,24 Punkte.

Börsianern zufolge machte sich unter den Anlegern Optimismus breit, dass die griechische Regierung den von EU-Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds geforderten, zusätzlichen Sparmassnahmen zustimmen wird. Zuvor hatte die «Troika» Druck gemacht und ein für diesen Mittwoch geplantes Ministertreffen zu Griechenland abgesagt, da das zweite Griechenland-Hilfspaket mehr Zeit als ursprünglich angenommen brauche. Statt dessen soll es nun eine Telefonkonferenz geben. Schwache Einzelhandelsdaten verhinderten indes grössere Gewinne am US-Aktienmarkt.

Am Morgen waren die europäischen Aktienmärkte darüber hinaus von Herabstufungen einiger EU-Staaten durch die Ratingagentur Moody’s belastet worden. Diese aber seien erwartet und lediglich als Ausrede dafür benutzt worden, Gewinne mitzunehmen, sagte ein Finanzexperte.

Am Dow-Ende fielen die Titel der Bank of America um 3,27 Prozent auf 7,98 US-Dollar, nachdem sie am Montag noch als Spitzenreiter von der Verabschiedung des Sparpaketes durch das griechische Parlament profitiert hatten. Zudem hatte die Citigroup die Papiere von «Buy» auf «Neutral» heruntergestuft. Die jüngste Rally reflektiere zwar die gesunkenen Sorgen um die Kapitalausstattung, schrieben die Fachleute in ihrer Studie. Gegenwind jedoch komme weiterhin von der Gewinnseite. Die Anteilsscheine des Branchenkollegen JPMorgan sanken um 0,99 Prozent.

Schwach präsentierten sich auch die Aktien des Aluminiumherstellers Alcoa, die sich um 1,16 Prozent verbilligten. Die Papiere von Rohstoffunternehmen reagieren in der Regel sehr sensibel auf konjunkturelle Nachrichten.

Von Unternehmensseite standen ansonsten die Boeing-Aktien nach einem Rekordauftrag für den Flugzeugbauer im Mittelpunkt des Interesses. Boeing hatte die grösste Flugzeugbestellung seiner Firmengeschichte erhalten. Die indonesische Fluggesellschaft Lion Air kauft 230 Mittelstreckenjets vom Typ 737. Die Boeing-Papiere waren mit einem Plus von 0,95 Prozent auf 75,56 Dollar der zweitbeste Wert im Dow.

Auch die Google-Papiere sorgten für Gesprächsstoff, nachdem die EU-Kommission und die US-Wettbewerbshüter die Übernahme des Handyherstellers Motorola gebilligt hatten. Google will mit der 12,5 Milliarden Dollar teuren Motorola-Übernahme nach eigenen Angaben das Patent-Arsenal hinter seinem Smartphone- und Tablet-Betriebssystem Android stärken. Die Google-Titel sanken um 0,40 Prozent, wohingegen die Motorola-Papiere um 0,13 Prozent vorrückten.

Am Ende des Nasdaq 100 sackten die Titel von First Solar um 6,02 Prozent auf 39,21 Dollar ab. Der Konzern könnte auf kurze Sicht von einer unerwartet hohen Kürzung der Solarsubventionen in Deutschland besonders stark betroffen sein, schrieben die Analysten der Deutschen Bank. Als einer der schwächsten Werte im S&P 500 schliesslich fielen die Titel von Goodyear Tire & Rubber um 5,15 Prozent. Der Quartalsgewinn je Aktie des Reifenherstellers hatte die Markterwartungen deutlich verfehlt. (awp/mc/ps)

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