US-Schluss: Dow wieder über 12’000 Punkten

US-Schluss: Dow wieder über 12’000 Punkten

New York – Ein Hoffnungsschimmer in der griechischen Finanzkrise hat am Freitag die sechswöchige Talfahrt am US-Aktienmarkt beendet. Nach der Einigung zwischen Frankreich und Deutschland auf eine gemeinsame Position zur Lösung der Schuldenfrage schaffte der Dow-Jones-Index wieder den Sprung über die psychologisch wichtige Marke von 12.000 Punkten und verbuchte damit ein Wochenplus von 0,44 Prozent. Zusätzlichen Rückenwind erhielten die Indizes auch durch die Nachricht, dass in den USA der Sammelindex der Frühindikatoren im Mai deutlich stärker als erwartet gestiegen war.

Der Leitindex Dow Jones Industrial stieg um 0,36 Prozent auf 12.004,36 Punkte und baute damit seine Vortagsgewinne etwas aus. Der breit gefasste S&P-500-Index rückte am Freitag um 0,30 Prozent vor auf 1.271,50 Punkte. Die Technologiewerte aber verbuchten wegen starker Verluste bei den Aktien des Blackberry-Herstellers Research In Motion überwiegend Verluste. So ging es an der Börse Nasdaq für den Composite Index um 0,28 Prozent auf 2.616,48 Punkte nach unten und der Nasdaq 100 gab um 0,32 Prozent nach auf 2.192,96 Punkte.

Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy hatten sich darauf verständigt, dass private Gläubiger wie Banken und Versicherungen zwar an den Kosten der Rettung Griechenlands beteiligt werden, die Einbindung aber auf freiwilliger Basis erfolgen soll. Deutschland hatte bislang eine Laufzeitverlängerung griechischer Staatsanleihen als Voraussetzung für weitere Staatshilfen gefordert, was an den Märkten zumeist als zwanghafte Beteiligung interpretiert wurde.

Die Aktien des kanadischen Blackberry-Herstellers Research in Motion (RIM) sackten um 21,43 Prozent auf 27,75 US-Dollar ab und waren damit das klare Schlusslicht im Nasdaq 100. Das Unternehmen hatte am Vortag nach Börsenschluss die Gewinnprognose für das Gesamtjahr gesenkt. RIM habe ein schwieriges erstes Geschäftsquartal hinter sich, räumte Co-Chef Jim Balsillie ein. Nun zwingt die starke Konkurrenz von Apples iPhone und den Android-Smartphones von Google den Blackberry-Hersteller zu Stellenstreichungen.

Im Sog der Nachrichten von RIM gerieten auch andere Technologiewerte unter Druck. So verloren die Aktien des Chipherstellers Intel am Dow-Ende 0,93 Prozent auf 21,20 Dollar. Für die Titel des Branchenkollegen Marvell Technology ging es gar um 4,21 Prozent auf 13,21 Dollar nach unten. Zudem verbilligten sich die Anteilsscheine von Apple um 1,46 Prozent auf 320,38 Dollar, hielten sich damit aber noch knapp über ihrem Mitte April erreichten Jahrestief von 320,16 Dollar.

Unter den Finanzwerten sorgten vor allen Unternehmen ausserhalb der grossen Indizes für Schlagzeilen. Die Aktien von Capital One Financial zum Beispiel fielen um 0,33 Prozent auf 48,84 Dollar. Der Finanzkonzern hatte die US-Direktbank-Tochter des niederländischen Finanzkonzerns ING erworben. Dadurch steigen die Amerikaner gemessen an den Einlagen zur fünftgrössten Bank der USA auf. Ein Teil der Kaufsumme wird den Angaben zufolge in bar und ein Teil in Form eines Aktientauschs beglichen. Für die ING-Titel ging es in Amsterdam um 2,76 Prozent nach oben.

Der Outdoor-Ausrüster Jack Wolfskin wird voraussichtlich an den nächsten Finanzinvestor weitergereicht. Die Eigner Quadriga Capital und Barclays Private Equity teilten mit, dass sie mit der Beteiligungsgesellschaft Blackstone exklusiv über den Verkauf von Wolfskin verhandeln. Angestrebt werde ein Abschluss im dritten Quartal. Die Blackstone-Papiere sanken um 0,78 Prozent auf 16,63 Dollar.

(awp/mc/ps)

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