US-Schluss: Etwas fester trotz des Erdbebens in Japan

US-Schluss: Etwas fester trotz des Erdbebens in Japan

New York – Der Dow-Jones-Index hat am Freitag trotz des verheerenden Erdbebens in Japan im Plus geschlossen. Vor allem die Aktien von Industrieunternehmen verbuchten deutliche Gewinne. Firmen wie Caterpillar oder General Electric könnten vom Wiederaufbau zerstörter Infrastruktur des Landes profitieren, spekulierten einige Anleger. Schliesslich sorgte auch der wieder gesunkene Ölpreis für etwas Entspannung am Markt, sagten Börsianer. Den Anstieg der Einzelhandelsumsätze im Februar nannten einige Beobachter ebenfalls als Triebfeder für den Aktienmarkt.

Der Dow Jones stieg um 0,50 Prozent auf 12.044,40 Punkte. Am Vorabend hatten noch Sorgen um eine stockende weltwirtschaftliche Entwicklung den Leitindex erstmals seit Ende Januar wieder unter 12.000 Punkten schliessen lassen. Auf Wochensicht verbuchte der Dow ein Minus von 1,03 Prozent. Für den marktbreiten S&P-500-Index ging es am Freitag um 0,71 Prozent nach oben auf 1.304,28 Punkte. An der Nasdaq kletterte der Composite Index um 0,54 Prozent auf 2.715,61 Punkte, der Nasdaq 100 gewann 0,66 Prozent auf 2.299,26 Punkte.

Börsianer werteten das katastrophale Erdbeben in Japan mit bisher unabsehbaren Folgen gleichwohl als Unsicherheitsfaktor. Die Zahl der Toten steige wahrscheinlich über 1.000, meldete die Nachrichtenagentur Kyodo in der Nacht zu Samstag. Das Beben hatte eine Stärke von 8,9.

Angesichts dessen gerieten die Aktien von Versicherungsunternehmen im frühen US-Handel unter Druck, konnten sich jedoch im weiteren Verlauf wieder erholen. So stiegen die Papiere der American International Group (AIG) um 2,38 Prozent auf 37,35 US-Dollar. Das Unternehmen hatte dem Staat angeboten, hypothekenbesicherter Anleihen für 15,7 Milliarden zurückzukaufen. Die Transaktion wäre vorteilhaft für AIG, schrieb UBS-Analyst Andrew Kligerman.

Unter den weiteren Versicherungsaktien legten The Travelers um 0,62 Prozent auf 58,88 Dollar zu, die Titel des stark im japanischen Geschäft engagierten Unternehmens Aflac aber sanken um 0,27 Prozent auf 55,55 Dollar. Die Papiere der XL Group notierten mit einem minimalen Minus von 0,04 Prozent auf 22,22 Dollar kaum verändert. Bisher sind die Schäden für Versicherer nach dem schwersten Erdbeben der Geschichte Japans aber schwer kalkulierbar, wie es von den Konzernen hiess. Längerfristige wirtschaftliche Folgen sind unterdessen nach Einschätzung der Commerzbank kaum zu befürchten, wie die Vergangenheit gezeigt habe. Nach einem kurzfristigen Einbruch sorge dann oft der folgende Wiederaufbau für eine wieder kräftige Erholung.

Die Fluggesellschaften Delta Air Lines und American Airlines strichen indes wegen des Bebens einen Grossteil ihrer Flüge nach Japan. Die Delta-Titel und die Papiere der American-Airlines-Mutter AMR standen mit 0,45 respektive 1,23 Prozent im Plus und profitierten damit von dem gesunkenen Ölpreis.

An der Dow-Spitze stiegen die Papiere des Mischkonzerns 3M Company um 1,78 Prozent auf 91,61 Dollar. Die Titel des Baumaschinenherstellers Caterpillar und des Mischkonzerns General Electric legten um über 1 Prozent zu.

Gefragt waren auch die Papiere von Apple, die um 1,55 Prozent auf 351,99 Dollar kletterten. An diesem Freitag sollten die ersten Kunden den brandneue Tablet-Computer des Technologiekonzerns in Händen halten. Analysten erwarten, dass das iPad 2 die bereits starken Verkäufe des Vorgängermodells noch toppen wird. (awp/mc/ps)

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